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Zum guten Schluss

Der Maler Hermann Hahn (1574–1628), der 1597 in Danzig ein eigenes Atelier gegründet hatte, war späterhin eng mit dem Dom zu Pelplin verbunden. Für den Hochaltar schuf er das imposante Gemälde der Krönung Mariens und gestaltete 1619 auch den Marien­altar aus. Für dessen Predella wählte er das (im Inneren dieses Heftes wieder­ge­gebene) weihnacht­liche Motiv der Anbetung durch die Hirten und gelangte dabei zu einer geradezu intimen Darstellung dieser Szene :  Die sonst einge­haltene Distanz zum Chris­tuskind ist aufge­hoben :  Gemeinsam mit den Engeln umringen die Hirten die Krippe, und dem Ausdruck ihrer Begeis­terung und Beglü­ckung werden sich auch heutige Betrachter kaum entziehen können. Diese spürbare Nähe zum Wunder der Mensch­werdung Gottes prägt auch die hier gezeigte linke Fortsetzung des Gemäldes :  Die Engel, die den Hirten auf dem Felde zuvor wohl noch große Furcht einge­flößt haben, finden sich – nun ganz vertraut – zu einem Instrumentalisten-Ensemble zusammen, das seine im Wortsinne himmlische Musik erklingen lässt und den Stall von Bethlehem – und die Herzen der Menschen – mit deren univer­seller Harmonie erfüllt.

Tilman Asmus Fischer