Der Teufelstein am Rande der Tucheler Heide
Als Überreste der Eiszeit sind vielerorts in unserer Heimat riesige Findlinge erhalten geblieben, um die sich zahlreiche Legenden ranken. Der Teufelstein bei Groddeck im Kreis Schwetz ist mit einem Umfang von 24,5m (über der Erdoberfläche 5m hoch und 6m tief im Erdboden) der größte Findling in Westpreußen. Er liegt in einer dicht bewaldeten Landschaft am Rande der Tucheler Heide und ist nur unweit vom Fluss Schwarzwasser entfernt. Über den Teufelstein, dessen Name sich auf eine heidnische Kultstätte zurückführen lässt, ist nur wenig bekannt. Er diente in vorchristlicher Zeit wahrscheinlich als Opferstein. Die Gestalt erinnert an einen Würfel, der schräg nach außen abfällt. Neben seiner auffälligen Form zeigt der Teufelstein auch deutliche Spuren menschlicher Bearbeitung. Er ist mittlerweile ein geschütztes Naturdenkmal und wurde auch nach dem heiligen Adalbert benannt, der während seiner Missionsreise zu den Prußen angeblich hier gepredigt haben soll. Heute sind die beiden Namen Stein des heiligen Adalbert (Kamień świętego Wojciecha) und Teufelsstein (Diabelski Kamień) gleichermaßen im Sprachgebrauch zu finden.
Text und Foto: Steffen Schönrock