Zurück

Zum guten Schluss

Der Elbinger Haffleuchtturm in Eis und Schnee

Im Janu­ar 2016 war das Fri­sche Haff für kur­ze Zeit zuge­fro­ren. Das Bild zeigt den mit Schnee bedeck­ten Nach­kriegs­leucht­turm. Das Haff ist zuge­fro­ren und begeh­bar. Im Hin­ter­grund ist ein dunk­ler Strei­fen zu sehen: die Fri­sche Nehrung.

Zum Land­kreis Elb­ing gehör­te eine Gemein­de, die eigent­lich kei­ne war. Sie hat­te kei­ne Ein­woh­ner und daher auch kei­nen Bür­ger­meis­ter. Sie war flä­chen­mä­ßig erheb­lich grö­ßer als die ande­ren 70 Gemein­den, ein­schließ­lich der kreis­an­ge­hö­ri­gen Stadt Tolk­emit. Die­se Gemein­de wur­de, obwohl es seit 1929 kei­ne Guts­be­zir­ke mehr gab, offi­zi­ell „Was­ser­guts­be­zirk Fri­sches Haff“ genannt. Er bestand nur aus einer immer­hin 20.727,54 ha gro­ßen Was­ser­flä­che. Eine wei­te­re Beson­der­heit war, dass die­se Gemeinde/dieser Guts­be­zirk zum Amts­be­zirk Fische­rei­amt Pil­lau – und damit nicht zu einem der ande­ren 14 Amts­be­zir­ken des Land­krei­ses Elb­ing – gehör­te. Ziem­lich in der Mit­te der Was­ser­flä­che stand der soge­nann­te gro­ße Leucht­turm zwi­schen der Stadt Tolk­emit auf dem Fest­land und dem Ost­see­bad Kahl­berg auf der Fri­schen Neh­rung. Der Leucht­turm hat­te für die Haff-Schifffahrt eine gro­ße Bedeu­tung. Das von Süden, von der Elb­ing­mün­dung, kom­men­de Fahr­was­ser führ­te vom Leucht­turm nach Nord­ost: nach Königs­berg, nach Pil­lau und zur Ost­see. Nach Wes­ten erreich­te die Was­ser­stra­ße über die Elb­in­ger Weich­sel Dan­zig und gera­de­aus nach Nor­den Kahl­berg. Die­ser Leucht­turm wur­de 1945 zer­stört. Spä­ter ersetz­ten die Polen ihn durch ein neu­es Leucht­feu­er an der­sel­ben Stel­le. Der Stein­so­ckel war weit­ge­hend erhal­ten geblie­ben. Der alte Leucht­turm wur­de im Volks­mund „Ponitz“ genannt. Woher die­ser Name kam und was er bedeu­te­te, ist nicht mehr bekannt. 

Text: Hans-Jürgen Schuch
Foto: Jan Kaminski