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Der Holzmarkt in Danzig – Targ drzewny w Gdańsku, oder: Nationalisierung des städtischen Raumes

Teil II: Das Sobieski-Denkmal in Lemberg (1898)

Von Katja Bernhardt

Ein Reiter mit Anspruch

Besucht man den Holz­markt, den Targ Drzew­ny, in Dan­zig, so wird man ziem­lich genau dort, wo einst das Krie­ger­denk­mal stand (das in der letz­ten WP-Aus­ga­be Gegen­stand der Dar­stel­lung war), ein gänz­lich ande­res Denk­mal fin­den. (Abb. 1) Es ist anspruchs­voll. Auf einem hohen Stein­so­ckel steht ein in Bron­ze gegos­se­nes Stand­bild eines Rei­ters. Er ist in ein geschlos­se­nes Gewand mit lan­gen Ärmeln geklei­det, über das ein an den Ärmeln auf­ge­schnit­te­ner Man­tel gewor­fen ist. Der Kopf ist mit einer feder­ge­schmück­ten Müt­ze bedeckt. Leicht zur Sei­te gedreht hält der Rei­ter mit sei­ner Lin­ken die Zügel des Pfer­des und streckt mit sei­ner Rech­ten einen Gefechts­stab in die Höhe. Von sei­nem Gür­tel hängt ein mäch­ti­ges Schwert her­ab. Unter dem sich mit bei­den Vor­der­hu­fen auf­bäu­men­den, kur­bet­tie­ren­den Pferd sind ein zer­trüm­mer­tes Rad, ein zer­fetz­ter Muni­ti­ons­korb und ein Kano­nen­rohr auf­ge­häuft. Inmit­ten des­sen liegt eine Fah­ne, die sich mit dem Halb­mond an der Spit­ze ihres Mas­tes als Stan­dar­te einer tür­ki­schen Trup­pe zu erken­nen gibt.

Dem unbe­darf­ten Betrach­ter weist der Sockel eine Ori­en­tie­rung; denn die Inschrift »Kró­lo­wi Jano­wi III. / Mias­to Lwów /mdcccxcviii.« auf der Haupt­an­sicht des Sockels infor­miert dar­über, dass das Denk­mal dem König Jan III. (1629–1696) – zu ergän­zen ist: Sobie­ski – von der Stadt Lem­berg im Jah­re 1898 gewid­met wor­den sei. Und rich­tig, an der vor­de­ren Schmal­sei­te des hohen Sockels prangt, hin­ter­fan­gen von einem Waf­fen­feld, das Wap­pen des König­rei­ches Polen-Litauen, bekrönt vom pol­ni­schen Adler. An der hin­te­ren Schmal­sei­te wie­der­holt sich das Motiv, nur wird hier die soge­nann­te Jani­na, eine Wap­pen­form des pol­ni­schen Adels – hier als Wap­pen der her­zog­li­chen Fami­lie Sobie­ski –, gezeigt. In die Rück­sei­te des Sockels aber sind, jeweils mit einer Jah­res­zahl ver­se­hen, Namen von zwan­zig Orten gemei­ßelt, deren Bedeu­tung sich nicht unmit­tel­bar ver­mit­telt. (Abb. 2)

Auf den ers­ten Blick erscheint die Sache ein­fach: Sobie­ski wird uns – das könig­li­che Wap­pen und die könig­li­chen Insi­gni­en im Fries über dem Sockel­schaft las­sen dar­an kei­nen Zwei­fel – als pol­ni­scher König und als sieg­rei­cher, über sei­ne Fein­de tri­um­phie­ren­der Feld­herr prä­sen­tiert. Nicht aber in könig­li­chem Gewand oder in Rüs­tung wird er hier gezeigt, son­dern mit Kon­tusz (Unter­ge­wand), Żupan (Man­tel) und Koł­pak (Müt­ze) als Ver­tre­ter des pol­ni­schen Adels aus­ge­wie­sen, und auch die Jani­na legt hier­auf Wert. Vor allem aber: War­um steht die­ses Denk­mal in Dan­zig (Gdańsk) ?  Die­se Geschich­te ist nicht schnell erzählt. Sie führt noch wei­ter hin­ein in die viel­schich­ti­ge His­to­rie des öst­li­chen Euro­pas, die vor dem Hin­ter­grund des andau­ern­den Krie­ges Russ­lands gegen die Ukrai­ne ein­mal mehr Auf­merk­sam­keit ver­langt. Die Inschrift lenkt uns dabei in die­sem Teil des Bei­tra­ges nach Lem­berg (ukr. L’viv, poln. Lwów), bevor im drit­ten Teil der Bogen wie­der nach Dan­zig geschla­gen wird.

Neh­men wir also den Faden auf, der mit der Wid­mung gelegt ist ! 1898 lös­te der Lem­ber­ger Stadt­rat ein Ver­spre­chen ein, das er sich 15 Jah­re zuvor selbst gege­ben hat­te, näm­lich jähr­lich 1.000 Gul­den / Zło­ty für die Errich­tung eines Denk­mals zu Ehren des pol­ni­schen Königs zurück­zu­le­gen. Im Jahr 1893 war das Geld offen­bar bei­ein­an­der, und der Stadt­rat beauf­trag­te den Lem­ber­ger Bild­hau­er Tade­usz Barącz (1849–1905), der sich selbst dafür ange­bo­ten hat­te, das Denk­mal in Stein aus­zu­füh­ren, modi­fi­zier­te jedoch schon ein Jahr spä­ter den Auf­trag und bat um ein Werk, das in Bron­ze gegos­sen sei. Den Sockel stell­te Juli­an Mar­kow­ski (1846–1903) her.

Aus­dau­er und Auf­wand die­ses lang­jäh­ri­gen Pro­jek­tes hat­ten einen gewich­ti­gen Anlass. 1883 – in jenem Jahr, in dem der Beschluss des Stadt­ra­tes gefal­len war – war das 200-jährige Jubi­lä­um des Ent­sat­zes von Wien began­gen wor­den; also jener Schlacht am 12. Sep­tem­ber 1683 am Kah­len­berg, in der die Bela­ge­rung der Stadt Wien durch tür­ki­sche Trup­pen, geführt von Groß­we­sir Kara Mus­tafâ (1634/35–1683), erfolg­reich been­det wor­den war. Die ent­schei­den­den mili­tä­ri­schen Züge, die zum Erfolg der kai­ser­li­chen Trup­pen und ihrer Ver­bün­de­ten bei­getra­gen hat­ten, waren von Her­zog Karl V. von Loth­rin­gen (1643–1690) und vom pol­ni­schen König Jan III. Sobie­ski geführt wor­den. Das 200-jährige Jubi­lä­um die­ser Schlacht wur­de im Sep­tem­ber 1883 in Öster­reich fei­er­lich began­gen, zunächst in Wien, eini­ge Tage spä­ter in Kra­kau und eben­so in der Haupt­stadt des König­reichs Gali­zi­en und Lodo­me­rien, in Lem­berg.1 Das Pro­jekt des hie­si­gen Stadt­ra­tes ver­ste­tig­te jedoch das Geden­ken über ein wei­te­res Jahr­zehnt hin­aus und gab ihm in der fei­er­li­chen Ein­wei­hung des Rei­ter­stand­bil­des am 20. Novem­ber 1898 schließ­lich einen neu­en Höhe­punkt.2 Was ver­an­lass­te also die Lem­ber­ger Stadt­vä­ter, die Mühen die­ser Denk­mal­set­zung auf sich zu neh­men? Wel­che Funk­tio­nen hat­te die phy­si­sche Ver­ge­gen­wär­ti­gung Sobieskis und sei­ner Taten Ende des 19. Jahr­hun­derts in der und für die Stadt Lem­berg bzw. Gali­zi­en zu erfüllen?

Ein »Bollwerk des Christentums«

Die Schlacht am Kah­len­berg bei Wien galt als Ereig­nis, mit dem die Expan­si­on des Osma­ni­schen Rei­ches in Euro­pa gestoppt und mit dem – so der Duk­tus der Zeit – das christ­li­che Euro­pa vor dem wei­te­ren Vor­drin­gen der »Bar­ba­ren« bewahrt wer­den konn­te. Ohne Zwei­fel war die Erin­ne­rung hier­an der unmit­tel­ba­re Anlass des Lem­ber­ger Denk­mal­pro­jek­tes. Jahr und Ort der Schlacht fin­den sich in der Lis­te auf der Rück­sei­te des Denk­mals, wo sich die ande­ren neun­zehn Orte und Jah­re nun­mehr wei­te­ren sieg­rei­chen Schlach­ten Sobieskis zuord­nen las­sen – gegen Kosa­ken, Tata­ren und Osma­nen. Der König wur­de also für mehr als nur für sei­nen Erfolg am Kah­len­berg geprie­sen. (Abb. 2)

Eine ers­te Per­spek­ti­ve auf die­sen brei­te­ren Hori­zont eröff­net ein Blick nach Wien. Auf dem dor­ti­gen Hel­den­platz steht ein Rei­ter­stand­bild Prinz Eugens von Savoy­en (1663–1736), der wie Sobie­ski ein kur­bet­tie­ren­des Pferd führt, das sich eben­so über einem Waf­fen­korb und nie­der­ge­wor­fe­nen tür­ki­schen Stan­dar­ten auf­bäumt. Auch der Sockel, obgleich höher und tek­to­ni­scher in sei­ner Auf­fas­sung, ist dem des Sobieski-Denkmals im Auf­bau, in der Orna­men­tik und sei­ner neo­ba­ro­cken Anmu­tung ver­wandt. Die Par­al­le­len zwi­schen bei­den Denk­mä­lern in Typus, Form, Iko­no­gra­fie und Sti­lis­tik sind auf­fal­lend. (Abb. 3)

Das monu­men­ta­le Denk­mal Prinz Eugens, der hier als Feld­herr prä­sen­tiert wird, ist ein Werk der Wie­ner Bild­hau­er Anton Domi­nik Fern­korn (1813–1878) und Franz Pön­nin­ger (1832–1906) und war 1865 in der Haupt­ach­se der Wie­ner Hof­burg plat­ziert wor­den. Es ist also das älte­re. Auch Prinz Eugen hat­te – sehr jung noch – an der Schlacht am Kah­len­berg teil­ge­nom­men. Der Ruhm, der ihn in Wien zu Bron­ze wer­den ließ und ihm die Auf­stel­lung an einem der­art reprä­sen­ta­ti­ven Ort eröff­ne­te, ging jedoch eher auf sei­ne spä­te­ren sieg­rei­chen Feld­zü­ge zurück. In ihm, dem »Tür­ken­krie­ger«, ver­kör­per­te sich im Habs­bur­ger Reich die Erin­ne­rung an die Krie­ge gegen das tür­ki­sche Heer, und er stand in die­sem Sin­ne sym­bo­lisch für die Ver­tei­di­gung und Ein­heit der öster­rei­chi­schen Ter­ri­to­ri­en.3

Der Bezug, den Barącz und Mar­kow­ski in der Gestal­tung ihres Wer­kes auf das Prinz-Eugen-Denkmal nah­men, lässt sich zunächst als Anver­wand­lung ver­ste­hen. Sug­ges­tiv wird auf den gemein­sa­men – öster­rei­chi­schen und pol­ni­schen – Kampf gegen die Fein­de des christ­li­chen »Abend­lan­des« ange­spielt und der Gedan­ke der ­Einig­keit in den for­ma­len Ähn­lich­kei­ten vor­ge­führt. Die Erin­ne­rung an den Ent­satz von Wien erscheint in die­sem Sin­ne all­ge­mein als Ver­tei­di­gung der »west­li­chen Zivi­li­sa­ti­on« abs­tra­hiert, und das damit arti­ku­lier­te Selbst­ver­ständ­nis wur­de auf die Gegen­wart pro­ji­zier­bar. Der Feind, gegen den es sich aus Sicht Gali­zi­ens zum Ende des 19. Jahr­hun­derts zu posi­tio­nie­ren galt, war jedoch weni­ger das Osma­ni­sche Reich als viel­mehr Russ­land. Des­sen laten­ter Ein­fluss auf die ruthe­ni­sche Bevöl­ke­rung im Land, etwa unter den soge­nann­ten Rus­so­phi­len, wur­de ins­be­son­de­re aus pol­ni­scher Sicht und nicht zuletzt mit Blick auf die hart durch­grei­fen­de Rus­si­fi­zie­rung im rus­si­schen Tei­lungs­ge­biet, dem König­reich Polen, als Gefahr wahr­ge­nom­men und war Gegen­stand natio­nal­po­li­ti­schen Kal­küls in Öster­reich, das um sei­ne Inte­gri­tät besorgt war.⁴

So kann das Lem­ber­ger Sobieski-Denkmal samt sei­nen sug­ges­ti­ven Bezü­gen zum Wie­ner Denk­mal, und zwar als eine his­to­risch argu­men­tie­ren­de Aktua­li­sie­rung des Geden­kens an die »Tür­ken­krie­ge«, als Loya­li­täts­be­kun­dung gegen­über der öster­rei­chi­schen Idee und öster­rei­chi­schen Sen­dung ver­stan­den wer­den. Eine Loya­li­täts­be­kun­dung aller­dings, die in der Anver­wand­lung zugleich die Eben­bür­tig­keit Sobieskis demons­tra­tiv vor­führ­te. Des­sen her­aus­ra­gen­de Rol­le in der Abwehr der tür­ki­schen Trup­pen bzw. eben all­ge­mei­ner: der Fein­de des »abend­län­di­schen« Chris­ten­tums war den pol­ni­schen Eli­ten ein zen­tra­ler iden­ti­fi­ka­to­ri­scher Bezugs­punkt gewor­den, und er wur­de, da sich die Eli­te als Reprä­sen­tan­ten der­sel­ben begriff, für die Nati­on an sich in Anspruch genom­men. Polen sei das »Boll­werk des Chris­ten­tums«, das »Antem­u­ra­le Chris­tia­ni­ta­tis«. Der Ent­satz von Wien wur­de dabei als »die größ­te Tat, wel­che Polen für das Wohl­erge­hen der Mensch­heit erbracht hat«, gefeiert.⁵

Ein König für die Gegenwart

Es ging mit die­sem Denk­mal also eben­so um die Ver­or­tung des seit 1795 voll­stän­dig unter Preu­ßen, Russ­land und Öster­reich auf­ge­teil­ten Polens in der Geschich­te und in der Gegen­wart, und zwar – wie es zeit­ge­nös­sisch hieß: der »west­li­chen Zivi­li­sa­ti­on«. Eine Selbst­ver­or­tung, die aner­kannt wer­den woll­te und von der Ansprü­che abge­lei­tet wur­den. Die Kon­tu­ren die­ser Bestre­bun­gen tre­ten in einer zwei­ten Per­spek­ti­ve hervor.

Der zeit­ge­nös­si­sche wis­sen­de Betrach­ter wird unzwei­fel­haft in dem Rei­ter Jan III. Sobie­ski erkannt haben. In zahl­rei­chen gemal­ten und gedruck­ten Bild­wer­ken und plas­ti­schen Arbei­ten hat­te sich über die Jahr­hun­der­te hin­weg eine Vor­stel­lung des Königs her­aus­ge­bil­det, die ihn in sei­ner Phy­sio­gno­mie und in der Art, wie und womit er wie­der­ge­ge­ben wur­de, leicht iden­ti­fi­zie­ren ließ. Das Lem­ber­ger Denk­mal schloss dar­über hin­aus unmit­tel­bar an älte­re Rei­ter­dar­stel­lun­gen Sobieskis an – an das von einem nicht bekann­ten Künst­ler 1693 in Gips ange­fer­tig­te Rei­ter­stand­bild im Schloss Wilanów eben­so wie an das 1788 von André le Brun (1737–1811) und Fran­cois Pinck (1733–1798) geschaf­fe­ne und im War­schau­er könig­li­chen Park Łazi­en­ki auf­ge­stell­te stei­ner­ne Reiterbild.⁶ (Abb. 4) In Kra­kau war zudem im Rah­men der Jubi­lä­ums­fei­er­lich­kei­ten 1883 an der Außen­sei­te der Mari­en­kir­che ein Bron­ze­re­li­ef mit dem Bild des rei­ten­den Sobie­ski ent­hüllt worden.

Barącz nahm im Lem­ber­ger Denk­mal die Kon­ven­tio­nen, die sich in die­sen Dar­stel­lun­gen eta­bliert hat­ten, auf. Er über­führ­te sie aber in der Wahl des Mate­ri­als – der Bron­ze – und der Art der plas­ti­schen Aus­füh­rung – der Voll­plas­tik – in einen reprä­sen­ta­ti­ve­ren Typus, den des eher­nen, voll­plas­ti­schen Rei­ter­stand­bil­des. Und so war es zwar rhe­to­ri­sche Zuspit­zung, aber auch nicht ganz falsch, wenn der Dzi­en­nik Pol­ski, das Lem­ber­ger pol­ni­sche Tage­blatt, am Tag der Ent­hül­lung fest­stell­te, dass man erst jetzt, zwei­hun­dert Jah­re spä­ter, der Pflicht einer ange­mes­se­nen Erin­ne­rung an den König und Erret­ter des Chris­ten­tums nach­ge­kom­men sei.⁷ Die Ände­rung des Auf­tra­ges, mit der der Lem­ber­ger Stadt­rat 1894 von Barącz statt eines stei­ner­nen ein bron­ze­nes Bild­werk bestell­te, war also programmatisch !

Als Medi­en anschau­li­cher Macht­aus­übung und ‑legi­ti­ma­ti­on reprä­sen­tier­ten Rei­ter­stand­bil­der die­ser Art seit Jahr­hun­der­ten den Herr­scher in sei­ner Abwe­sen­heit. Im 19. Jahr­hun­dert erleb­te die­ser Typus eine neue Hoch­zeit, wobei er für die Bedürf­nis­se der moder­nen Gesell­schaft aktua­li­siert und dabei mal einer impe­ria­len – man den­ke an das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Dan­zig –, mal – wie zu zei­gen sein wird – einer natio­na­len Sinn­ge­bung unter­zo­gen wur­de. Sobie­ski wur­de also nicht nur als Ver­tei­di­ger des christ­li­chen »Abend­lan­des« prä­sen­tiert, son­dern mit dem ehren­vol­len Typus des über­le­bens­gro­ßen, bron­ze­nen Rei­ter­stand­bil­des demons­tra­tiv im Rei­gen der gro­ßen euro­päi­schen Herr­scher positioniert.

Knapp zwei­hun­dert Jah­re nach dem Tode Sobieskis ging es frei­lich nicht um die Reprä­sen­ta­ti­on des tat­säch­lich herr­schen­den Königs, eben­so wenig ging es um eine his­to­risch argu­men­tie­ren­de Legi­ti­mie­rung einer dynas­ti­schen Nach­fol­ge. Um einen Herr­schafts­an­spruch ging es gleich­wohl. Die kon­kre­te Gestal­tung des Stand­bil­des mit sei­nen neo­ba­ro­cken Anmu­tun­gen und for­ma­len Rück­grif­fen auf älte­re plas­ti­sche Dar­stel­lun­gen las­sen sich dabei als rhe­to­ri­sche Mit­tel ver­ste­hen. Mit ihnen wur­de die Anci­en­ni­tät und die eins­ti­ge Grö­ße der pol­ni­schen Nati­on in der Per­son des Königs im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes vor Augen geführt. Das wur­de zeit­ge­nös­sisch von Kom­men­ta­ren beglei­tet, in denen Sobie­ski als der letz­te gro­ße pol­ni­sche König sti­li­siert wur­de; alles Nach­fol­gen­de sei nur noch Nie­der­gang gewe­sen, der in die Pol­ni­schen Tei­lun­gen gemün­det sei.⁸ Bei­des, die Demons­tra­ti­on der könig­li­chen Wür­de Sobieskis und damit Polens und die Kla­ge über den Ver­lust der­sel­ben, bil­de­te ein dia­lek­ti­sches Paar, das Sinn und Ziel in der Gegen­wart hat­te. (Abb. 5)

Die Nie­der­la­gen Öster­reichs in den krie­ge­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen des 19. Jahr­hun­derts – ins­be­son­de­re der soge­nann­te Deutsch-deutsche Krieg von 1866, der im Dan­zi­ger Krie­ger­denk­mal als Sieg gefei­ert wur­de – hat­ten grund­le­gen­de Refor­men im Habs­bur­ger Reich nach sich gezo­gen. Mit der soge­nann­ten Dezem­ber­ver­fas­sung von 1867 war u. a. der recht­li­che Sta­tus der Län­der Öster­reichs neu gere­gelt und dabei auch das König­reich Gali­zi­en und Lodo­me­rien mit Rech­ten der Selbst­ver­wal­tung aus­ge­stat­tet wor­den. Die­se wur­de von den pol­ni­schen Eli­ten wahr­ge­nom­men. Die Hoff­nung und der Anspruch auf umfas­sen­de Unab­hän­gig­keit, wenigs­tens für die­sen Teil des eins­ti­gen Polens, war damit den­noch nicht erfüllt. Das Denk­mal war so einer­seits in sei­ner Prä­senz Aus­druck der erlang­ten Qua­si­au­to­no­mie. Mit dem dezi­dier­ten Ver­weis auf die könig­li­che Eben­bür­tig­keit Sobieskis und auf die Rol­le Polens für das christ­li­che »Abend­land« wur­de aller­dings eben­so dem noch nicht erfüll­ten Anspruch auf tat­säch­li­che Unab­hän­gig­keit Nach­druck ver­lie­hen; es wur­de Loya­li­tät gegen­über der Loya­li­tät ein­ge­for­dert, die Polen als »Boll­werk des Chris­ten­tums« noch immer unter Beweis stelle.⁹

Eine Nation für alle

Sobie­ski wird im Lem­ber­ger Denk­mal aber nicht nur als Feld­herr und könig­li­cher Herr­scher vor­ge­führt, son­dern mit Kon­tusz, Żupan und Koł­pak eben­so mar­kant als Ver­tre­ter des pol­ni­schen Adels, der Szlach­ta. Die Tracht war für die Zeit Sobieskis his­to­risch genau. Sie fun­gier­te im Denk­mal aber eben­so als Medi­um der Iden­ti­fi­ka­ti­on, denn im Lau­fe des 19. Jahr­hun­derts hat­te sie als »pol­ski strój« (Pol­ni­sche Tracht) die Bedeu­tung eines natio­na­len Bekennt­nis­ses ange­nom­men. Und so erschie­nen die offi­zi­el­len Ver­tre­ter der Stadt zu den Fei­er­lich­kei­ten der Denk­mal­sent­hül­lung in Kon­tusz und Żupan. Damit gewann ein Habi­tus sicht­ba­re und sym­bo­li­sche Form, mit dem per­for­ma­tiv eine Brü­cke zwi­schen Geschich­te und Gegen­wart geschla­gen wur­de. Sie ver­weist dar­auf, wie eng die Idee einer pol­ni­schen Nati­on auch am Ende des 19. Jahr­hun­derts noch mit der Vor­stel­lung des pol­ni­schen Adels ver­bun­den war.

Die Fei­er­lich­kei­ten und die ver­schie­de­nen Initia­ti­ven zum Jubi­lä­um des Ent­sat­zes von Wien 1883 hat­ten jedoch bereits ange­zeigt, dass hier etwas in Bewe­gung gera­ten war. Mit geziel­ten Aktio­nen war die Erin­ne­rung an Sobie­ski in die brei­te­re Mas­se getra­gen wor­den, und trotz eines scharf geführ­ten Strei­tes und der Sor­ge, dass das Niveau lei­den wür­de, waren auch Bau­ern zu den drei­tä­gi­gen Fei­er­lich­kei­ten des Jubi­lä­ums 1883 nach Kra­kau ein­ge­la­den wor­den.1⁰ Auch die Denk­mal­sent­hül­lung in Lem­berg fünf­zehn Jah­re spä­ter war mit einer Ver­an­stal­tung des »Künstlerisch-literarischen Zir­kels« am Vor­abend, mit einem gro­ßen Zug von Kor­po­ra­tio­nen, Schu­len und Hand­werks­in­nun­gen, einem fei­er­li­chen Got­tes­dienst, der öffent­li­chen Ent­hül­lung, mit einem Emp­fang im Rat­haus und am Abend bei der Fami­lie des Stadt­prä­si­den­ten, mit nach­mit­täg­li­chen Thea­ter­auf­füh­run­gen und Lesun­gen und schließ­lich mit der abend­li­chen Illu­mi­na­ti­on des ent­hüll­ten Wer­kes so cho­reo­gra­fiert wor­den, dass einer­seits für die Eli­ten exklu­si­ve Gele­gen­hei­ten geschaf­fen wur­den und ande­rer­seits die städ­ti­sche Bevöl­ke­rung in der Brei­te an dem Ereig­nis teil­hat­te und ange­hal­ten wur­de, sich mit dem vom Stadt­rat initi­ier­ten Erin­ne­rungs­pro­jekt zu identifizieren.

In Gali­zi­en, zumal in des­sen Osten, wo der Anteil einer Bevöl­ke­rung, die sich nicht nur sozi­al, son­dern auch in Spra­che, Kul­tur und Kon­fes­si­on von der pol­ni­schen Ober­schicht unter­schied, war damit mehr als nur die suk­zes­si­ve Ver­an­ke­rung der natio­na­len Idee in der brei­ten Mas­se ver­bun­den. Den pol­ni­schen Initia­to­ren war es viel­mehr dar­an gele­gen, die Erin­ne­rung an die Kämp­fe gegen die Tür­ken zugleich als Vehi­kel der Inte­gra­ti­on von Polen und vor allem Ukrai­nern zu nut­zen. Argu­men­ta­ti­ves Mit­tel war einer­seits ein Pan­sla­wis­mus, bei dem das west­li­che, »zivi­li­sier­te« Sla­wen­tum vom einem öst­li­chen »tyran­ni­schen« – gemeint war Russ­land – abge­grenzt wur­de. Ande­rer­seits wur­de mit der Rede­wen­dung »Gen­te Ruthe­ni, Natio­ne Polo­ni« (Dem Stam­me nach Ruthe­nen, der Nati­on nach Polen), die gele­gent­lich auch die Litau­er ein­schloss, auf die eins­ti­ge Pol­ni­sche Adels­re­pu­blik, die Rzecz­pos­po­li­ta, ange­spielt, in der die ver­schie­de­nen Völ­ker sich zugleich der über­ge­ord­ne­ten pol­ni­schen Nati­on zuge­hö­rig gefühlt hät­ten.11

Eine polnische Hauptstadt

Das Denk­mal an sich ließ durch­aus Spiel­raum für eine sol­che Deu­tung, und den­noch nahm es einen exklu­siv pol­ni­schen Cha­rak­ter an. Für die Beschrei­bung des­sen bedarf es einer wei­te­ren Per­spek­ti­ve: Wie auch in Dan­zig für das Krie­ger­denk­mal so war auch für das Sobieski-Denkmal in Lem­berg mit sei­ner Auf­stel­lung auf den Wały Het­mańs­kie, den Het­mans­wäl­len (heu­te ukr.: Pro­spekt Swo­bo­dy), ein prä­gnan­ter Ort in der Stadt gefun­den wor­den. (Abb. 6) Mit die­sem brei­ten Bou­le­vard west­lich der Alt­stadt hat­te sich das urba­ne Leben des 19. Jahr­hun­derts an Stel­le der alten Fes­tungs­wäl­le einen reprä­sen­ta­ti­ven Raum geschaf­fen. Eine brei­te, baum­be­stan­de­ne Pro­me­na­de trenn­te zwei Stra­ßen­zü­ge, die von Ban­ken, Büro- und Geschäfts­häu­sern gesäumt waren. (Abb. 7)

Das Sobieski-Denkmal wur­de in der Mit­te die­ser Ach­se auf­ge­stellt, und zwar da, wo sich die öst­lich gele­ge­ne Alt­stadt mit dem Heiligen-Geist-Platz (his­to­risch poln.: pl. Św. Ducha, heu­te ukr.: pl. Iwa­nu Pid­ko­wi) zu den Het­mans­wäl­len nach Wes­ten hin öff­ne­te. In sei­ner Haupt­an­sicht wur­de es vom Städ­ti­schen Thea­ter im Nor­den hin­ter­fan­gen (Abb. 5), das sich zum Zeit­punkt der Denk­mal­sent­hül­lung im Bau befand. Am süd­li­chen Ende der Pro­me­na­de schloss sich nach einem leich­ten Knick in öst­li­che Rich­tung ein Platz an, auf dem 1904 ein Denk­mal für den pol­ni­schen Natio­nal­dich­ter Adam Mickie­wicz (1798–1855) ein­ge­weiht wur­de. Damit war das Sobieski-Denkmal auf die­ser Ach­se zwi­schen zwei Orten ein­ge­spannt, mit denen sich das moder­ne pol­ni­sche Natio­nal­ver­ständ­nis im Lem­ber­ger Stadt­raum prä­sen­tier­te. Kam man hin­ge­gen von Wes­ten, etwa vom Bahn­hof oder dem Stadt­park, auf das Stadt­zen­trum zu, so spreng­te einem der König vor der Alt­stadt­ku­lis­se ent­ge­gen. (Abb. 8) Im Lich­te der abend­li­chen Illu­mi­na­ti­on – so der Bericht vom Tag der Denk­mal­sent­hül­lung – sei Sobie­ski vor die­sem Hin­ter­grund wie ein Geist aus der Ver­gan­gen­heit auf­er­stan­den.12

Um die­sen Moment der Ver­ge­gen­wär­ti­gung ging es und dar­um, dass die­ser Moment sei­nen Ort in Lem­berg hat­te. Mit Stolz ver­wies der Ober­bür­ger­meis­ter God­zi­mir Małachow­ski (1852–1908) in sei­ner Rede zur Denk­mal­sent­hül­lung dar­auf, dass die Fami­lie Sobieskis aus der Regi­on stam­me, in der Jan III. in Ole­s­ko gebo­ren wor­den sei. Sobie­ski sei nicht erst als König Lem­berg wie kei­ner ande­ren pol­ni­schen Stadt ver­bun­den gewe­sen, habe sie pri­vi­le­giert und für ihren Schutz gesorgt. Die oben skiz­zier­te Bedeu­tung Sobieskis erscheint hier absichts­voll mit dem Schick­sal Lem­bergs ver­wo­ben.13 Die Selbst­ver­wal­tung der Stadt lag seit den 1860er Jah­ren wei­test­ge­hend in der Hand der pol­ni­schen Eli­ten. In deren Poli­tik ver­klam­mer­te sich eine prak­ti­sche Moder­ni­sie­rung der Stadt mit einer eben­so pro­gram­ma­ti­schen wie sinn­lich anschau­li­chen sym­bo­li­schen Deu­tung und Beset­zung des Stadt­raums. Dar­in arti­ku­lier­te sich die Idee, dass Lem­berg als Haupt­stadt eines qua­si­au­to­no­men Lan­des »über das Wohl­erge­hen der gesam­ten Nati­on zu wachen« und »als pol­ni­sche (Ersatz-)Hauptstadt zu fun­gie­ren« habe.14 Dem Sobieski-Denkmal kam dabei die Funk­ti­on zu, die­se Polo­ni­sie­rung des Stadt­rau­mes sinn­fäl­lig in der his­to­ri­schen Tie­fe zu ver­an­kern, dabei die Geschich­te mit all den beschrie­be­nen Mit­teln zu evo­zie­ren und sie mit der Gegen­wart sym­bo­lisch und räum­lich zu ver­klam­mern. In sei­nem enge­ren und wei­te­ren stadt­räum­li­chen und im kon­kre­ten his­to­ri­schen Kon­text sei­ner Ent­hül­lung war das Denk­mal somit Teil der Mani­fes­ta­ti­on eines moder­nen pol­ni­schen Natio­nal­ver­ständ­nis­ses. Vor die­sem Hin­ter­grund und mit Blick auf die sich seit der ers­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts her­aus­bil­den­de ukrai­ni­sche natio­na­le Bewe­gung fehl­te der dis­kur­si­ven Beschwö­rung der Idee der alten, über­wöl­ben­den pol­ni­schen Repu­blik, der Rzecz­pos­po­li­ta, nun aller­dings die Über­zeu­gungs­kraft. Die ukrai­ni­schen Eli­ten distan­zier­ten sich weit­ge­hend vom Denkmalprojekt.

Mit die­sen gewich­ti­gen Bedeu­tungs­schich­ten ver­se­hen, ist es durch­aus erstaun­lich, dass das Denk­mal die poli­ti­schen und staat­li­chen Umbrü­che der fol­gen­den Jahr­zehn­te am Ort über­dau­er­te. Die sowje­ti­sche und die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Macht prä­sen­tier­ten sich am Ort mit eige­nen Denk­mä­lern bzw. Umbe­nen­nun­gen von Platz und Stra­ße, rühr­ten aber das Sobieski-Denkmal offen­bar nicht an. Auf Bemü­hen pol­ni­scher Akteu­re vor Ort wur­de das Denk­mal zusam­men mit ande­ren Kul­tur­gü­tern 1950 nach Polen gebracht. Es fand zunächst eine Auf­stel­lung in Wilanów bei War­schau, bevor es im Juni 1965 fei­er­lich in Dan­zig auf dem Holz­markt erneut ent­hüllt wur­de. Aber das ist schon wie­der eine neue Geschichte.

Bei­de Denk­mä­ler, das Krie­ger­denk­mal in Dan­zig und das Sobieski-­Denkmal in Lem­berg, sind Orte, an denen, mit denen und um die her­um die Ima­gi­na­ti­on der moder­nen Nati­on arti­ku­liert, für die brei­te Mas­se orga­ni­siert und raum­grei­fend demons­triert wur­de. Als dia­lek­ti­scher Gegen­part zur – und damit inte­gra­ler Bestand­teil der – Dyna­mik der Moder­ne, in deren Mit­te die Denk­mä­ler jeweils plat­ziert wur­den, wur­de in ihnen die Anci­en­ni­tät der Nati­on beschwo­ren. Wäh­rend die pol­ni­sche Nati­on mit Sobie­ski in Lem­berg kon­kre­te Geschich­te zum Argu­ment hat­te, wur­de die deut­sche im Krie­ger­denk­mal in Dan­zig in eine dif­fu­se, ahis­to­ri­sche Ewig­keit tran­szen­diert. Das Dan­zi­ger Krie­ger­denk­mal war Aus­druck und offen­si­ves Zei­chen der Kon­so­li­die­rung des Deut­schen Rei­ches und der raum­grei­fen­den Eta­blie­rung des preu­ßi­schen Staa­tes in Dan­zig und West­preu­ßen. Es war Mar­kie­rung sei­nes hie­si­gen Ter­ri­to­ri­ums. Das Sobieski-Denkmal erscheint viel­schich­ti­ger, es war Loya­li­täts­be­weis gegen­über Öster­reich, Abgren­zung gegen­über Russ­land; ins­be­son­de­re aber war es demons­tra­ti­ve Selbst­be­haup­tung. Inso­fern mani­fes­tier­te sich in ihm die beschränk­te Macht der in der Hand der pol­ni­schen Eli­ten lie­gen­den Ver­wal­tung Gali­zi­ens. Es war im Unter­schied zu Dan­zig weni­ger Mar­kie­rung eines gesi­cher­ten Ter­ri­to­ri­ums. Viel­mehr arti­ku­lier­te sich hier der Anspruch auf die Wie­der­errich­tung eines zukünf­ti­gen unab­hän­gi­gen Polens. Mit bei­den Denk­mä­lern wur­de dabei die eige­ne Nati­on, wenn auch auf unter­schied­li­che Wei­se und aus­ge­hend von einem unter­schied­lich aus­ge­präg­ten Macht­po­ten­ti­al, über­höht. In ihrem jewei­li­gen historisch-räumlichen Kon­text, mit einer Bevöl­ke­rung, die in Spra­che, Kul­tur, Glau­ben, Eth­nie und Nati­on weit dif­fe­ren­zier­ter war, waren bei­de Denk­mä­ler latent exklu­siv und pro­vo­zier­ten den Wider­spruch der Bevöl­ke­rung, die sich nicht dar­in reprä­sen­tiert sah.


Der drit­te – und letz­te – Teil die­ses Bei­trags erscheint in der nach­fol­gen­den Aus­ga­be 3/2024.


  1. Zu den Jubi­lä­ums­fei­er­lich­kei­ten: Wiesław Bień­kow­ski: »Wien und Kra­kau 1883. Die Fei­er­lich­kei­ten zum 200-jährigen Jubi­lä­um«, in: Stu­dia Austro-Polonica, 3 (1983), S. 401–439; Adam Galos: »Obcho­dy rocz­ni­cy wie­deńs­kiej w Galic­ji w 1883 r. [Die Fei­er­lich­kei­ten zum Wie­ner Jubi­lä­um in Gali­zi­en 1883]«, in: Z dzie­jów i tra­dy­c­ji sre­brn­ego wie­ku. Stu­dia i mate­riały [Aus der Geschich­te und Tra­di­ti­on des sil­ber­nen Zeit­al­ters. Stu­di­en und Mate­ria­li­en], hg. v. Jer­zy Pie­trzak, Wro­cław, 1990, S. 123–143; Paweł Sierżę­ga: »Obcho­dy 200. rocz­nicy odsiec­zy wie­deńs­kiej w Galic­ji (1883 r.) [Die Fei­er­lich­kei­ten des 200-jährigen Jubi­lä­ums des Ent­sat­zes von Wien in Gali­zi­en (1883)]«, Rzes­zów 2002 (Seria wydaw­nic­za Galic­ja i jej dzied­zict­wo, 17).
  2. Zum Pro­zess der Denk­mal­stif­tung und ‑rea­li­sie­rung: Alek­san­der Czołow­ski: Jan III. i jego pom­nik we Lwo­wie [Jan III. und sein Denk­mal in Lem­berg], ver­fasst im Auf­trag des Stadt­ra­tes, Lwów 1898, S. 29–32; Hei­di Hein-Kircher: Lem­bergs »pol­ni­schen Cha­rak­ter« sichern. Kom­mu­nal­po­li­tik in einer mul­ti­eth­ni­schen Stadt der Habs­bur­ger­mor­nach­ie zwi­schen 1861/62 und 1914, Stutt­gart 2020, S. 280ff.
  3. Mar­ti­na Thom­sen: »Prinz Eugen und Jan III. Sobie­ski. Der Ruhm des Sie­gers. Um den Vor­gang im natio­na­len und euro­päi­schen Hel­den­pan­the­on«, in: Deutsch-polnische Erin­ne­rungs­or­te. Bd. 3: Par­al­le­len, hg. v. Hans Hen­ning Hahn und Robert Tra­ba unter Mit­ar­beit von Maciej Gór­ny und Kor­ne­lia Końc­zal, Pader­born u. a. 2012 S. 182–202.
  4. Zum Ver­hält­nis von innen- und außen­po­li­ti­schen Pro­ble­men in Bezug auf Gali­zi­en: Hans-­Christian Maner: Gali­zi­en. Eine Grenz­re­gi­on im Kal­kül der Donau­mon­ar­chie im 18. und 19. Jahr­hun­dert, Mün­chen 2007 (Ver­öf­fent­li­chun­gen des Insti­tuts für deut­sche Kul­tur und Geschich­te Süd­ost­eu­ro­pas, 111).
  5. Zitat aus: Chwała i sła­wa Jana III w sztuce i lite­ra­tur­ze XVII–XX w. / Lob und Ruhm Johan­nes III in Kunst und Lite­ra­tur. Kata­log wysta­wy jubi­leus­zowej z okaz­ji trzech­setle­cia odsiec­zy wie­deńs­kiej / Kata­log der Jubi­lä­ums­aus­stel­lung anläss­lich der 300. Jahr­fei­er des Ent­sat­zes von Wien, Wars­za­wa 1983, S. 245.
  6. Vgl. die vir­tu­el­le Samm­lung von Objek­ten, die mit Jan III. Sobie­ski in Ver­bin­dung ste­hen: www​.wil​a​now​-palac​.pl/​s​o​b​i​e​s​c​i​ana.
  7. Ohne Autor: Dzi­en­nik Pol­ski, vom 20. Novem­ber 1898, Nr. 322.
  8. Ebd.; so auch: Lucy­an Tato­mir: Wspom­ni­e­nie o Janie III Sobies­kim, w dwóch­set­ną rocz­nicę śmier­ci króla-bohatera [Erin­ne­run­gen an Jan III. Sobie­ski, im 200. Jahr des Todes des könig­li­chen Hel­den], Lwów, 1896, S. 64 (Wydaw­nict­wo Ludo­we, Książecz­ka, 167).
  9. In die­sem Sin­ne: Galos, »Obcho­dy« (wie Anm. 1), S. 129; Thom­sen, »Prinz Eugen« (wie Anm. 3), S. 191; Hein-Kircher 2020 (wie Anm. 2), S. 282.
  10. Galos, »Obcho­dy« (wie Anm. 1), S. 135–139.
  11. Eben­da, S. 140–143; Adam Świą­tek: »Przy­pa­dek Gen­te Ruthe­ni, Natio­ne Polo­ni w Galic­ji [Der Fall Gen­te Ruthe­ni, Natio­ne Polo­ni in Gali­zi­en]«, in: Zes­zy­ty Nau­ko­we Uni­wer­sy­te­tu Jagiel­lons­kie­go, Prace Histo­rycz­ne, 144 (2017), H. 2, S. 303–322.
  12. Ohne Autor: »Pom­nik kró­la Jana III [Das Denk­mal des Königs Jan III.]«, in: Zuga­be zum Dzi­en­ni­ka Pol­skie­go, Nr. 322 vom 20. Novem­ber 1898.
  13. Eben­da.
  14. Grund­le­gend zur Kom­mu­nal­po­li­tik in Lem­berg: Hein-Kircher, Lem­bergs »pol­ni­schen Cha­rak­ter« sichern (wie Anm. 2), Zita­te: S. 322f. Sie­he auch: Grze­gorz Rossoliński-Liebe: Der Raum der Stadt Lem­berg in den Schich­ten sei­ner poli­ti­schen Denk­mä­ler, online ver­öf­fent­licht auf »kaka­ni­en revis­ted« am 20.12.2009: www​.kaka​ni​en​-revi​si​ted​.at/​b​e​i​t​r​/​f​a​l​l​s​t​u​d​i​e​/​G​R​o​s​s​o​l​i​n​s​k​i​-​L​i​e​b​e1/, down­load am 23.01.2024.