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Restaurant in dem Gebäude am Thorner Altstädtischen Markt, in dem 1875 die polnische »Wissenschaftliche Gesellschaft in Thorn« (Towarzystwo Naukowe w Toruniu) gegründet worden ist. Im Schaufenster spiegeln sich die Hauptpost und der Turm der Universitätskirche wider. Foto: Ursula Enke

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Das Gut Stecklin und das Herrenhaus aus Lärchenholz

Ein Beitrag zur Ortsgeschichte des Kreises Pr. Stargard

Von Karol Plata-Nalborski

Stecklin (poln. Szteklin), früher Steklno oder auch Stekelik, Stecklein oder Steckelna, ist ein Dorf im Kociewie – genauer: im Kreis Pr. Stargard – und gehört zur Landgemeinde Lubichow (poln. Lubichowo). Dort fällt ein Haus ins Auge, das aus Lärchenholz errichtet wurde und das ehemalige Zentrum eines adeligen Gutshofs und Ritterguts gebildet hat. Diesem bemerkenswerten Haus sind die folgenden Ausführungen gewidmet, die sich zunächst der Geschichte des Hauptguts zuwenden und von diesem Ausgangspunkt aus der in ihren Ursprüngen noch nicht gänzlich erschlossenen Geschichte des Herrenhauses selbst sowie der zugehörigen Ländereien nachgehen werden.

Polnische Großgrundbesitzer

Die früheste Erwähnung von Stecklin stammt aus dem Jahr 1402 und somit aus der Zeit des Deutschen Ordens. Im 15. Jahrhundert wird das Dorf in den Quellen als Rittergut erwähnt, aber seine Besitzer werden in den Quellen nicht genannt. Ab 1466, dem Jahr, in dem der Zweite Frieden von Thorn geschlossen wurde, befand es sich während der nächsten Jahrhun­derte im Besitz des polni­schen Adels. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhun­derts gehörte es nachein­ander: Aleksander von Stekliński vel Alexander de Steklin (1558); Fabian von Rautenberg Kliński, der das Junosza-Wappen führte (1570); Georg und Johann von Kliński (1605); Andreas Brant von Rokocin (1648), gefolgt von seinem Sohn Georg Brant; Johann von Wiecki und dessen Frau Hedwig, geb. Kossowski (1654); Kasimir von Rembowski (1670); Christoph von Czerwiński und seine Frau Hanna, geb. Górska (1682); Konstanze von Rembowski, geb. Bystram, (1703); Ignatz von Rembowski (1720) und Jakob von Rembowski (1740); sowie schließlich Thomas von Grąbc­zewski (1742) und Kasimir von Grąbc­zewski (1758).

In der Mitte des 18. Jahrhun­derts – und mögli­cher­weise noch im frühen 19. Jahrhundert – hatten Stecklin und die südlich bzw. südwestlich von Pr. Stargard gelegenen Dörfer Rokoschin (poln. Rokocin), Owitz (poln. Owidz) und Rathsdorf (poln. Radziejewo) einen einzigen Besitzer. Nach dem Tod des pommer­schen Kammer­herrn und Kastellans von Kulm, Thomas von Grąbc­zewski wurde der große Gutsbezirk geteilt. Owitz und Stecklin erbte sein Sohn Kasimir; dessen Brüder Alexander und Josef erhielten Rokoschin bzw. Rathsdorf, und ihre Schwestern wurden in bar entschädigt. Kasimir, ein pommer­scher Landregent und Clan von Kulm, kaufte seinem Bruder Rokoschin im Jahr 1759 ab und erwarb von Barbara von Czarliński zudem Suzemin (poln. Sucumin). Auf diese Weise bildete er einen Komplex von Landgütern mit Sitz in Rokoschin, während die adeligen Güter Stecklin, Owitz und Suzemin verpachtet wurden.

Kasimir von Grąbc­zewski starb vor 1773, und die Güter fielen vorüber­gehend an seine Witwe Balbina, geb. Bnińska. Aufgrund einer Verein­barung zwischen den Erben wurde dann aber 1777 sein Sohn Ignatz Makary von Grąbc­zewski zum allei­nigen Eigen­tümer. Er belastete die Lände­reien in den folgenden Jahrzehnten aller­dings sukzessiv mit Hypotheken, die er nicht mehr ablöste. Bereits 1789 war er gezwungen, Owitz zu verkaufen. Seine Mutter, die ihren Einfluss auf die Besit­zungen verloren hatte, warf ihm daraufhin maßlose Verschwendung vor; und letztlich wurden Stecklin, Rokoschin und Suzemin aufgrund interner Absprachen 1797 für eine Summe von 96.000 Thaler von Jakob Halk-Łebiński erworben. Da der neue Besitzer seine Schulden ebenfalls nicht begleichen konnte, verkaufte er den Rokoschiner Güter­komplex im Jahr 1804 für 103.000 Thaler an Johann Vinzent von Felden-Wybczyński und dessen Frau Barbara Agnes, geb. von Pawłowska. Aber auch sie kamen ihren Verpflich­tungen nicht nach und belas­teten die Grund­stücke sogar noch mit zusätz­lichen Pfand­rechten – so dass Rokoschin, Stecklin und Suzemin schließlich im Jahr 1815 öffentlich versteigert wurden.

Valentin von Łebiński (1764–1843), der Sohn von Jakob Halk-Łebiński, erhielt den Zuschlag bei einem Gebot von 52.050 Thalern. Er hatte gute Bezie­hungen sowohl zur preußi­schen Verwaltung als auch zu den napoleo­ni­schen Truppen und war bis etwa 1818 Landrat von Pr. Stargard, in dieser Zeit verkaufte er das Gut Suzemin an Friedrich Wilhelm von Schlieben. Seine Bemühungen, die Lasten auf den anderen Dörfern abzulösen, blieben leider ohne Erfolg, so dass auch die restlichen Teile des früheren Komplexes von Landgütern Ende der 1820er Jahre ausein­an­der­fielen. Rokoschin wurde 1827 aufgrund seiner Überschuldung beschlag­nahmt, und das gleiche Schicksal widerfuhr auch Stecklin, das weniger als zwei Jahre später der Gläubiger Stanislaus von Kalkstein aus Klonowken (poln. Klonówka) übernahm. Ihm wiederum kaufte das Gut der Deutsche Johann Alsen für – nach Auskunft des Vertrags vom 12. Juli 1829 – 6.030 Thaler ab. Damit endete die Ära des polni­schen Adels auf diesem Gut. 

Der Bau des Herrenhauses und seine schwierige Datierung

Die Abfolge der Besitzer während der 1820er Jahre ist im Auge zu behalten, wenn sich das Interesse nun dem klassi­zis­ti­schen Herrenhaus zuwendet, das am Rande eines Hügels über der Senke zwischen dem Stecklin-See und dem Summin-See liegt (und heute an der Radziejewska-Straße die Hausnummer 24 trägt). Es ist bis in die Gegenwart hinein erhalten geblieben und bildet im Kociewie das einzige Denkmal dieser Art. Das einstö­ckige Gebäude wurde mit einem recht­eckigen Grundriss auf einem Stein­fun­dament errichtet. Die Baukon­struktion besteht aus Lärchenholz; an den Giebel­seiten sind die Wände des Dachge­schosses in Fachwerk ausge­führt, das ursprünglich mit Ziegeln ausge­füllt worden war. Auffällig ist das Krüppel­walmdach, in das mehrere Ochsen­augen eingefügt sind. Zudem finden sich bescheidene archi­tek­to­nische Verzie­rungen wie Gesimse, Eckver­klei­dungen und Fenster­läden aus Holz.

Die polnisch­spra­chige Wikipedia kennzeichnet dieses Haus überra­schen­der­weise als Beispiel für einen polni­schen Adelssitz. Demge­genüber sollte aber festge­halten werden, dass es archi­tek­to­nisch keineswegs von den in Westpreußen vorherr­schenden deutschen Bauformen abweicht und sich zugleich von den Residenzen des polni­schen Adels in Mittel- und Ostpolen doch deutlich unterscheidet.

Ein eigenes Problemfeld eröffnet die Frage nach der Datierung des Gebäudes; denn dabei ergeben sich einige Unstim­mig­keiten und Unklar­heiten. – In einer umfang­reichen, Mitte der 1970er Jahre erstellten Dokumen­tation zum Erhal­tungs­zu­stand des Gutskom­plexes in Stecklin sind keine konkreten Baujahre angegeben, sondern nur vage Vermu­tungen angestellt worden, dass die Entste­hungszeit auf die erste Hälfte des 19. Jahrhun­derts oder – etwas genauer – auf dessen erste Jahrzehnte anzusetzen sei. Auf einem Küchen­balken hingegen ist die Jahreszahl 1823 eingra­viert, die jedoch erst aus jüngerer Zeit stammt und bei einer General­sa­nierung in den 1980er Jahren angebracht wurde. Demge­genüber nennt die Denkmal­re­gis­trie­rungs­karte von 1959 die Jahreszahl 1827, ohne dass dafür aller­dings ein Beleg beigebracht würde. Die Inschrift vermag somit keine solide Auskunft zu geben, zumal die Personen, die die Renovierung des Gebäudes in Auftrag gegeben bzw. durch­ge­führt haben, nicht mehr befragt werden können.

Wenn das Herrenhaus tatsächlich 1823 oder 1827 entstanden sein sollte, würde dies voraus­setzen, dass es auf eine Initiative des Landrats Valentin von Łebiński hin errichtet wurde. Dabei muss es nicht unbedingt für ihn selbst, sondern könnte – was wahrschein­licher ist – für den Pächter des Vorwerkes Stecklin erbaut worden sein, denn Łebiński besaß bereits auch andere Güter, darunter das seiner Familie gehörende Dorf Kölln (poln. Kielno) in der Kaschubei. 

Gleich­zeitig besteht freilich eine nicht unerheb­liche Wahrschein­lichkeit, dass das Gebäude auf die ersten deutschen Eigen­tümer zurückgeht, denn als das Gut 1829 von Johann Alsen übernommen wurde, war es nicht mehr verpachtet und gehörte auch nicht länger zum Rokoschiner Güter­komplex. Der Erwerb eines eigen­stän­digen Anwesens könnte durchaus den Anlass gegeben haben, dort ein neues Wohnhaus zu errichten und den Hof umzuge­stalten. Es sei auch darauf hinge­wiesen, dass auf der sogenannten Schrötter-Karte (von der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert) der Gutshof östlich des heutigen, direkt an der von Rathsdorf kommenden Straße, liegt. – Nach den verfüg­baren Befunden scheint es somit, als ob sich das Geheimnis der Entste­hungszeit nur durch eine dendro­chro­no­lo­gische Unter­su­chung der ältesten hölzernen Konstruk­ti­ons­ele­mente lüften ließe, die es ermög­lichte, genau zu bestimmen, ob die beim Bau verwen­deten Bäume vor oder nach 1829 gefällt wurden.

Wechselnde Eigentümer mit wechselhaftem Glück

Alsen begann, die Belas­tungen des erwor­benen Dorfes Stecklin abzulösen, starb aber bereits 1831, so dass die Verwaltung von seiner Witwe, Christine Friederike, geb. Sippold, übernommen wurde. Zwei Jahre später stuften die preußi­schen Behörden den Besitz als Rittergut ein, wodurch den Eigen­tümern gewisse Steuer­pri­vi­legien einge­räumt wurden. 1850 erwarben Carl Theodor Sigismund Rehefeld (1800–1869) und seine Frau Auguste, geb. Naebershaus, (1811–1856) Stecklin für einen Kaufpreis von 28.000 Thalern. Nach Rehefelds Tod und einer längeren Feststellung und Abwicklung des Nachlasses trat im Jahr 1873 eine tiefgrei­fende Verän­derung ein: Der einheit­liche Besitz von fast 715 ha wurde aufgelöst, und es entstanden zwei getrennte Besit­zungen: das Rittergut (nun »Stecklin I«) mit seinem Herrenhaus aus Lärchenholz und einer Fläche von etwa 573 ha, an das ausschließlich das Jagdrecht gebunden war, und eine ca. 142 ha umfas­sende Besitzung, die den Kern des späteren »Stecklin II« (poln. Szteklinek) bildete.

Das Rittergut und das Vorwerk gingen auf Rehefelds beide Kinder, den Sohn Oswald Nathanael Sigismund (1849–1897) und die Tochter Minna Louise Charlotte über. Oswald hatte den militä­ri­schen Rang eines Leutnants inne und bewirt­schaftete den Hof. Im Jahr 1874 wurde er zum Standes­be­amten der Amtsbe­zirke Summin (poln. Sumin) ernannt, und sechs Jahre später avancierte er zum Stell­ver­tre­tenden Amtsvor­steher. 1884 wurde er schließlich zum allei­nigen Besitzer das Guts. Die dekorative gussei­serne Veranda und der gemauerte Getrei­de­speicher neben dem Herrenhaus dürften auf Oswalds Initiative hin entstanden sein, könnten aber auch schon auf seinen Vater zurückgehen.

Das massiv verschuldete Rittergut wurde 1896 gerichtlich versteigert. Etwa 150,5 ha Land wurden von der Melio­ra­ti­ons­ge­nos­sen­schaft zu Bietau (poln. Bietowo) erworben. Das herrschaft­liche Haus, die Wirtschafts­ge­bäude und den Rest der Lände­reien mit einer Gesamt­fläche von circa 422,5 ha kaufte die National-­Hypotheken-Kreditgesellschaft zu Stettin. Sogleich begann man mit der Parzel­lierung, wobei eine Reihe neuer Höfe und ein Schulbau-Fonds mit einem Vermögen von 5.000 Mark geschaffen wurden. Zum Hauptgut gehörte danach noch einer Fläche von ca. 221,12 ha. In diesem Zuschnitt wurde es 1897 an Teofil Bielecki (1865–1951) aus Bobau (poln. Bobowo) verkauft. Er verfügte über Mittel für Inves­ti­tionen. So entstand z. B. am Haupt­eingang des Herren­hauses ein überdachter Eingangs­be­reich, und im Jahr 1902 errichtete der neue Besitzer ein Schul­ge­bäude. (An dieser Stelle befindet sich heute das Gebäude Zielonogórska-Straße 13, das zu einer Ferien­anlage gehört.)

Dass das Anwesen einem Polen in die Hände gefallen war, blieb der Preußi­schen Ansied­lungs­kom­mission selbst­ver­ständ­li­cher­weise nicht verborgen, und sie bekundete von nun an ihre Absicht, die Lände­reien ihrer­seits zu erwerben. Dazu kam es jedoch nicht, da Bielecki begann, Teile seines Besitzes in Eigen­regie zu parzel­lieren, so dass die noch zum Gut gehörende Fläche bis 1911 letztlich auf etwa 30,55 ha gesunken war. Dieser deutlich verklei­nerte landwirt­schaft­liche Betrieb mit dem Herrenhaus wechselte bis zum Ende des Weltkrieges noch zweimal die Eigen­tümer. 1913 wurde er von Johann und Anastasia Krefft übernommen, und 1918 folgten ihnen Julius Ossowski aus Groß Schliewitz (poln. Śliwice) und dessen Frau Konstanze, geb. Rytlewski, nach.

Von 1920 bis 1989: Im Strudel der Ereignisse

Mitte der 1920er Jahre wurde der Gutsbezirk aufgelöst und das Schul­ge­bäude von der neu gegrün­deten Dorfge­meinde Stecklin übernommen, weil die Subven­tionen ausliefen, nachdem Westpreußen 1920 in den wieder­ge­bo­renen polni­schen Staat einge­gliedert worden war und der Besitzer des Restguts nicht mehr in der Lage war, die Anfor­de­rungen an die Instand­haltung der Schule zu erfüllen. 1927 erwarben Johannes und Bertha Rose den Besitz und verkauften ihn 1935 wieder, und zwar an Josef Michałowski und dessen Frau Helena, geb. Palacz.

Nach dem Ausbruch des Krieges wurde das Ehepaar mit seinen Töchtern Christina, Antonina und Maria durch den ortsan­säs­sigen volks­deut­schen Landwirt Berthold Friedmann, der kommis­sa­risch als Ortsvor­steher von Stecklin einge­setzt worden war, aus dem Herrenhaus vertrieben. Im Sommer 1940 trat der Landwirt Hermann Ziemer (1883–1956) aus Bordzichow (poln. Borzechowo) als Betriebs­leiter an seine Stelle. Er war verhei­ratet mit Selma, geb. Meyer (1887–1953). Deren beider Tochter Luise, verh. Witte, übernahm während der Kriegs­jahre die Aufgaben der Ortsver­trau­ensfrau des Dorfes. 

Im Jahr 1944 wurde das Herrenhaus mit dem umlie­genden Grund­besitz formal vom Großdeut­schen Reich – vertreten durch den Reichsführer-SS Heinrich Himmler, in seiner Funktion als »Reichs­kom­missar für die Festigung deutschen Volkstums« (RKFDV) – beschlag­nahmt. – Aufgrund eines Gerichts­ur­teils erhielt Helena Michałowski das Gut 1945 zurück, und elf Jahre später gewann sie dank einer Erbschafts­ver­fügung auch den Anteil ihres verstor­benen Mannes hinzu. Nach ihrem Tode im Jahr 1959 wurde das Erbe ihrer Tochter Christina zugesprochen, die ihrer Mutter gemeinsam mit ihrem Ehemann Konrad Węsierski bis dahin bei der Bewirt­schaftung des Hofes geholfen hatte. 

Während der histo­ri­schen Periode, in der die Landwirt­schaft sowje­ti­siert wurde, waren die Zeiten aufgrund der antiku­la­ki­schen Propa­ganda und der Zwangs­kol­lek­ti­vierung äußerst schwierig. Da sie nicht über die Mittel für notwendige Renovie­rungen verfügte, übertrug Christina Węsierski den Hof 1974 gegen die Zahlung einer Rente an den Fiskus. Ein Jahr später wurden sowohl das Herrenhaus als auch der Getrei­de­speicher, der Kuhstall und die Scheune in das oben bereits erwähnte Denkmal­re­gister einge­tragen. Aus verschie­denen Gründen, zu denen eine zwischen­zeit­liche Plünderung des Anwesens gehört, wurde das Gebäude-Ensemble dann aber nicht vom Ośrodek Ochrony Dóbr Kultury w Gdańsku, dem Zentrum für Kultur­gü­ter­schutz in Danzig, übernommen. 

Die Gemeinde beschloss, die histo­ri­schen Gebäude und die angren­zenden Grund­stücke mit einer Gesamt­fläche von 2,32 ha vom übrigen Grund des Anwesens zu trennen, und verkaufte diesen neu zugeschnit­tenen Besitz im Jahr 1981 an Thomas Padlewski und seine Frau. Im selben Jahr wurde die Scheune durch einen Sturm zerstört. Da die neuen Eigen­tümer kurze Zeit später nach Kanada auswan­derten, nahmen Włodzi­mierz und Janina Padlewski, die Eltern bzw. Schwie­ger­eltern, den Hof in Obhut. Der Vater, Professor an der Kunst­aka­demie in Danzig, beantragte erfolg­reich eine Subvention und führte eine General­re­no­vierung des Herren­hauses durch, um es vor dem weiteren Verfall zu retten. Eine der wichtigsten Änderungen war die Ersetzung der leichten Vorbau­kon­struktion durch einen Portikus sowie der Bau einer Terrasse mit einer massiven Arkade an der Südseite. 

Im Jahr 1994 erwarb Albin Ossowski (1922–2018), ein Londoner Unter­nehmer, der ehemals Soldat der Polnische Heimat­armee gewesen war, den Gutshof, der um eine Park- und Garten­anlage auf eine Fläche von nunmehr 5,66 Hektar vergrößert wurde. In seiner Zeit erhielten die weiß getünchten Holzfas­saden des Herren­hauses ihre heutige weiß-braune Farbgebung. Albins Erben verkauften das Anwesen im Jahr 2022 schließlich an die heutigen Eigen­tümer Krzysztof und Ewa Szefer aus Lubichow. Der Park und der Garten werden heute für touris­tische Zwecke und für ortsnahe Freizeit­ak­ti­vi­täten genutzt. Das Herrenhaus selbst bietet Gäste­zimmer und dient als Ort für Workshops, geschäft­liche Veran­stal­tungen oder Famili­en­feiern (https://www.dworekszteklin.pl/). Für das alte Herrenhaus aus Lärchenholz ist jüngst somit ein ganz neues Kapitel seiner Geschichte aufge­schlagen worden.