Teil III: Das Sobieski-Denkmal in Danzig (1965)
Von Katja Bernhardt
Eine Demonstration zu Füßen Sobieskis
Die Recherchen zu den Denkmälern auf dem Holzmarkt in Danzig führte mich zu einer bemerkenswerten Fotografie. (Abb. 1) Sie ist fast vollständig ausgefüllt von Menschen, die sich dicht an dicht auf einem Platz versammelt haben. Aus dieser Menge ragt das Denkmal eines Reiters hoch heraus. Es ist das aus dem zweiten Teil dieses Beitrags bereits bekannte, ursprünglich 1898 in Lemberg eingeweihte Sobieski-Denkmal. Die Perspektive der Fotografie ist so gewählt, dass es scheint, als würde sich Sobieski der Menschenmasse zu seinen Füßen zuwenden und ihr als Anführer mit der polnischen Flagge in seiner Rechten Richtung und Ziele neuer Taten weisen. Einige Transparente, die um den Sockel gruppiert sind, und ein Personenkreis im unteren Viertel des Bildes zeigen an, dass die Stimmen, denen die Menge zu lauschen scheint, von dort kommen. Auf dem vorderen Transparent ist in polnischer Sprache zu lesen: »3 maj – witaj jutrzenko swobody« [3. Mai – begrüße die Morgendämmerung der Freiheit]. Diese Losung sowie die Kleidung der versammelten Menschen lassen auf ein Ereignis in der einstigen Volksrepublik Polen schließen. Die Szenerie legt zugleich nahe, dass es sich hier kaum um eine offizielle, von Partei oder Regierung organisierte und arrangierte, Versammlung gehandelt haben wird.
All diese Beobachtungen legen eine Spur zur polnischen Oppositionsbewegung der 1970er bzw. 1980er Jahre. Und tatsächlich, die Fotografie ist Teil der Sammlung des 2007 gegründeten Europejskie Centrum Solidarności, des Europäischen Zentrums der Solidarität, in Danzig, das sich der Aufgabe verschrieben hat, die Solidarność-Bewegung und ihre Ideen als Orientierungspunkt für Emanzipations- und Demokratiebewegungen der Gegenwart zu bewahren. Autor der Fotografie ist Stefan Kraszewski. Er dokumentierte hier die Manifestation, die am 3. Mai 1981 auf dem Danziger Holzmarkt (Targ Drzewny) des 190. Jubiläums der Verfassung der Polnischen Republik gedachte.
Ganz offenbar war das Sobieski-Denkmal also von Lemberg nach Danzig transportiert worden und hatte hier das Kriegerdenkmal, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Mitte des Holzmarktes errichtet worden war, ersetzt. So verweist die Fotografie darauf, dass es zu tiefgreifenden Veränderungen gekommen war – Veränderungen, die den Holzmarkt in Danzig ebenso betrafen wie die Rolle und Bedeutung des Sobieski-Denkmals und die polnische Gesellschaft insgesamt. Was also war der Versammlung auf dem Targ Drzewny am 3. Mai 1981, bei der sich die Danziger eng um das Sobieski-Denkmal scharten, vorausgegangen? Oder anders gefragt: Wie konnte der Holzmarkt von einem Ort deutscher nationaler Selbstüberhöhung zu einem Ort der polnischen Widerstandsbewegung in der sozialistischen Volksrepublik werden, und was wurde dabei aus dem translozierten Sobieski-Denkmal, das den Identifikationspunkt dafür hergab?
Eine rasante Sinnentleerung
Ein Rückblick auf das Ende des Zweiten Weltkrieges ist nötig. Die nach Deutschland zurückschlagende Front näherte sich Danzig im Winter 1945. Schon in ihrem Schatten, spätestens aber mit der Bombardierung der Stadt im März des Jahres, setzte eine rasante Sinnentleerung des (im I. Teil dieses Beitrags diskutierten) Kriegerdenkmals ein, das wie zum Trotz in seinem tektonischen Kern unbeschadet blieb. Die Ruinierung der Stadt, die auch den Holzmarkt nicht verschonte, und schließlich der Untergang des »Dritten Reiches« setzten einen erschütternden Kontrapunkt zu der zeitlosen Größe des Reiches, wie sie im Kriegerdenkmal imaginiert worden war.
Die Menschen, die die Stadt im Frühjahr 1945 einnahmen, die Rote Armee und die Polen, traten Danzig und so auch dem Kriegerdenkmal mit der unmittelbaren Erinnerung an die Brutalität der deutschen Besatzung in Polen und der Sowjetunion entgegen. Die neuerliche Okkupation Polens 1939 hatte zudem die Traumatisierung der Polnischen Teilungen reaktiviert. Bei der Last dieser Erlebnisse und Erfahrungen genügte es nicht, den Feind allein militärisch bezwungen zu haben – der Sieg musste auch symbolisch vollzogen und verinnerlicht werden. Vermutlich schon unmittelbar nach der Einnahme der Stadt wurde das Kaiser-Wilhelm-Denkmal vor dem Hohen Tor gestürzt. Im Juli 1946 folgte der Beschluss der polnischen Stadtregierung über den Abriss des Kriegerdenkmals. Er wurde im August des Jahres mit Hilfe eines Panzers vollzogen.
Bereits 1943 hatten sich die Alliierten in Teheran darauf geeinigt, dass das Gebiet der wiedererstehenden Republik Polen nach dem Sieg über Deutschland nach Westen verschoben werden und Danzig somit in Polen liegen sollten. Und so wurde die Stadt nicht nur durch die Beseitigung der Symbole deutscher respektive preußischer Herrschaft »entdeutscht«; vielmehr wurde im Juli 1945 auch mit der Aussiedlung der noch verbliebenen deutschen Bevölkerung begonnen. Bis zum Oktober 1947 wurden etwa 310.000 Deutsche aus der Stadt vertrieben. Es verschwanden also nicht nur die Denkmäler aus der Stadt, sondern weitgehend auch die Erinnerungsgemeinschaft, der sie zur Identifikation gedient hatten.1
Ein Denkmal für die Helden
Die Aneignung der Stadt erübrigte sich nicht im Denkmalsturz. Die neue Situation und der von Polen deklarierte Anspruch auf die Stadt bedurften einer auch weiterhin sichtbaren symbolischen Legitimierung.2 So wurde am 11. Oktober 1953 mit militärischen Ehren auf dem festlich mit einer Ehrentribüne hergerichteten Targ Drzewny der Grundstein zu einem neuen Denkmal gelegt. Es sollte den »Helden des Kampfes um die polnische Erde an der Ostsee« (Pomnik Obrońców Wybrzeża) gewidmet sein. Die Widmung war unscharf. Gemeint waren damit die Soldaten der polnischen Armee, die in der vormaligen Wojewodschaft Pommerellen (Województwo pomorskie) die Verteidigung der Ostsee gegen den Angriff Deutschlands übernommen hatte, etwa die Einheit, die seit 1926 das Munitionsdepot der Polnischen Armee auf der Nordspitze der Westerplatte beaufsichtigt und es in den ersten Tagen des Zweiten Weltkriegs verteidigt hatte. Aber es konnte und sollte damit ebenso die Rote Armee assoziiert werden, die die »Pommersche Erde« 1945 befreit hatte. Sinnfällig, so ein Festredner, fände die Grundsteinlegung im zehnten Jahr nach der Gründung der Wojsko Ludowe (Armia Ludowa), der Volksarmee, statt, die gemeinsam mit der Sowjetischen Armee gekämpft habe. Eine Woche später gaben Matrosen der Ostseekriegsflotte der Sowjetunion der neuen Waffenbrüderschaft Ausdruck und legten einen Kranz an der Gedenkplatte ab, die bei der Feierlichkeit auf dem Targ Drzewny in den Boden eingelassen worden war.3
Für dieses erste, künstlerisch anspruchsvolle – so Jacek Friedrich – Denkmalprojekt im polnischen Danzig sollte ein Wettbewerb entsprechende Lösungen einbringen. Unter den 41 eingereichten Vorschlägen verlieh die Jury 1955 dem Entwurf von Alina Szapocznikow (1926–1973) den Ersten Preis. (Abb. 2) Sie sah auf einem hohen Sockel, an dessen Vorderseite ein Relief angebracht werden sollte, eine Figurengruppe vor, in der ein verwundeter gestürzter Soldat einem zweiten, aufrechtstehenden Soldaten ein Gewehr reicht. Mit seiner Rechten leicht die Schulter des Liegenden berührend, greift dieser fest nach der Waffe und richtet seinen Blick in die Weite respektive in die Zukunft. Die Verteidigung des Vaterlandes findet so ihre Kontinuität, und die Niederlage erscheint als Ansporn, der schließlich zum Sieg führen würde. Dabei changiert die Darstellung, so dass sie sich ebenso als Sinnbild der neuen Waffenbrüderschaft zwischen Polen und der Sowjetunion verstehen ließ.
Die Jury lobte die »lebendige« plastische Gestaltung, empfahl, den Sockel in Granit und die Plastik in Bronze auszuführen, und sah eine Realisierung im Laufe der nächsten zwei Jahre vor. Die Zeit hatte das Projekt jedoch schon eingeholt. Nach dem Tod Stalins hatte langsam das ›Tauwetter‹ eingesetzt, und die Kunstkritik stand dem sozialistischen Realismus, dem der Wettbewerb verpflichtet gewesen war, bereits mit Distanz gegenüber. Das Denkmal für den Targ Drzewny wurde nicht realisiert.4
Bedeutung hatte der Wettbewerb dennoch. Durch die Kriegseinwirkungen war die Bebauung des Targ Drzewny an fast allen seiner Ränder weitgehend zerstört. Mit dem Wettbewerb sollte daher nicht nur ein Entwurf für das Denkmal unterbreitet, sondern auch ein städtebaulich-architektonisches Konzept für den Platz skizziert werden. Hierfür hatte Szapocznikow mit einer Gruppe von Architekten zusammengearbeitet. Sie sahen vor, das Denkmal vor der mittelalterlichen Stadtbefestigung zu platzieren, die einst die Rechtstadt eingefasst hatte und durch die Zerstörungen und die Enttrümmerung wieder zum Vorschein gekommen war. Damit folgten sie den Überlegungen für den Wiederaufbau der Stadt, die seit 1948 entwickelt und dem Wettbewerb zu Grunde gelegt worden waren.5 Der Holzmarkt, so die Feststellung der Jury, solle als Grünfläche gestaltet und so vom angrenzenden gepflasterten Kohlenmarkt / Targ Węglowy unterschieden werden. Entlang der Nordseite hingegen solle eine »Verkehrsarterie« verlaufen, die vom einstigen Neugarten, nunmehr al. Świerczewskiego, über den Altstädtischen Graben (Podwale staromiejskie) zur Mottlau führen sollte.6
Tatsächlich wurden die einstigen Platzwände am östlichen und südöstlichen Rand des Targ Drzewny nicht wieder aufgebaut. Damit verdoppelte sich seine Größe, und er wurde Teil des Grünrings, der sich nunmehr im Norden, Westen und Süden um die Rechtstadt legte. Leicht nach Westen hervorgeschoben, fungierte er dabei zugleich als Vorplatz für die wiederaufgebaute Rechtstadt, die sich hinter der mittelalterlichen Stadtbefestigung anschaulich präsentierte. Mit dieser neuen Form und Funktion des einstigen Holzmarkts wurde die räumliche Ordnung des sogenannten neuen Danzigs, wie sie mit der Niederlegung der Wälle, mit der Anlage der Boulevards, den Denkmälern und den Verwaltungsbauten am Neugarten am Umbruch zum 20. Jahrhundert entstanden war, annulliert. Die urbane Dichte verschwand ebenso wie seine Rolle im symbolischen Dreieck von Kriegerdenkmal (Nation), Kaiser-Friedrich-Wilhelm-Denkmal (Monarchie) und Verwaltungsviertel (Preußische Provinz). Dem Denkmalabriss und der Aussiedlung der Deutschen folgte somit die »Entpreußung« (odprusaczenie) des Stadtraums. Danzig solle, so die Rhetorik, die den Wiederaufbau orchestrierte, seinen polnischen Charakter zurückerhalten. Die bildhaft präsentierte Rechtstadt im Hintergrund des Platzes veranschaulichte dabei das historische, polnisch interpretierte Danzig gleichermaßen wie den Aufbauwillen und die Aufbauleistung Polens.7
So politisch motiviert diese städtebauliche Lösung auch war – sie wies in ihrem fachlichen Kern über den demonstrativ vorgetragenen deutsch-polnischen Antagonismus hinaus; denn die Ablehnung der Architektur der Zeit der Industrialisierung und der Räume, die sie hervorgebracht hatte, war zu einem Allgemeinplatz und zugleich zum Motor des modernen Städtebaus schon seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts geworden. Sie war auch in Danzig der unsichtbare gemeinsame Nenner der ansonsten hochkontroversen Diskussionen gewesen, die in den 1920er Jahren um die zukünftige Gestaltung der Rechtstadt gerungen hatten. Während dabei der Leiter des Danziger Hochbauamtes Martin Kießling (1879–1944) dem progressiven Städtebau seine Stimme gegeben hatte, war der Danziger Architekturprofessor Otto Kloeppel (1873–1942) Wortführer der sogenannten konservativen Seite gewesen. In Verklärung der Zeit des Deutschen Ordens hatte er die idealisierte Silhouette der mittelalterlichen Rechtstadt skizziert. (Abb. 3) Sie entstand nun unter anderen Voraussetzungen und entgegengesetzten Vorzeichen tatsächlich und sollte vom Targ Drzewny aus zu sehen sein.8 (Abb. 4)
Die bildhafte Inszenierung des Wiederaufbaus war dabei mit einer übergeordneten Planung verwoben, die unmittelbar an zeitgenössische Stadtplanungsdiskussionen anschloss. Die 1933 verabschiedete »Charta von Athen« aufgreifend – und somit im Sinne einer funktionalen Gliederung des Stadtraumes –, sah sie die Rechtstadt als Wohnbezirk vor, der durch besagten Grünring von den Verkehrsachsen, die um diesen Bezirk gelegt wurden, räumlich abgegrenzt wurde. Und so griffen zeitgenössische städtebauliche Konzepte auf der einen und die Beharrlichkeit der städtischen Konfigurationen und lokalen Diskurse auf der anderen Seite ineinander.
Ein Abbruch in Lemberg
Ob und inwieweit schon in die ersten Planungen für den Wiederaufbau Danzigs bereits Gedanken einflossen, das Lemberger Denkmal Sobieskis in Danzig aufzustellen, muss weiteren Recherchen überlassen werden.9 Denkbar ist das durchaus. 1948 befand es sich jedenfalls noch in Lemberg. Die Situation dort, wie sie sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges darstellte, war einschneidend. Gemäß den Absprachen der Alliierten war der östliche Teil der Republik Polen samt der Stadt Lemberg der Ukrainischen Sowjetrepublik zugeschlagen und im Sommer 1944 von der Sowjetischen Armee besetzt worden.
Bereits der Holocaust hatte zu einem fast vollständigen Verlust der ca. 100.000 Lemberger Jüdinnen und Juden geführt. Nun folgte die weitgehende Aussiedlung von Polen. Danach waren nur noch ca. 10 % der Bevölkerung in Lemberg, die dort bei Kriegsbeginn gelebt hatte.10 Vor dem Hintergrund der drohenden Grenzverschiebung und der damit zu erwartenden Umsiedlung hatten Vertreter aus Wissenschaft und Kultur sowie Akteure vor Ort spätestens seit Anfang 1945 auf Absprachen mit der Sowjetunion gedrängt. Sammlungen, Archive und Denkmäler sollten aus den östlichen Gebieten der vormaligen Republik auf das neue Territorium Polens umgelagert werden. Die Verhandlungen waren langwierig. Dass sie schließlich zu Erfolgen führten, verdankte sich dem politischen Kalkül der Regierenden auf beiden Seiten. Während die Sowjetunion in einer Geste vorgeblicher Großzügigkeit Polen ihre Wohlgesonnenheit demonstrieren konnte, vermochte die Regierung in Polen mit der Überführung eines Teils der Kulturgüter ihre Sorge um das nationale Kulturerbe zu unterstreichen und die Bevölkerung für sich und die neue Gesellschaftsordnung zu gewinnen, wie sie nun die Vereinigte Polnische Arbeiterpartei (PZPR) repräsentierte. Im Zuge dessen wurde 1950 auch das Lemberger Sobieski-Denkmal Polen übergeben und vorerst im Park des königlichen Palais in Wilanów aufgestellt.11 Die Umdeutung des Platzes auf der Lemberger Promenade zwischen Theater und Mickiewicz-Denkmal, die von der neuen ukrainischen, teils russischen Bevölkerung vorgenommen wurde, nachdem das Sobieski-Denkmal transloziert worden war, ist bereits wieder ein neues, eigenes Kapitel.
Ein polnischer König für Danzig
Nachdem das Sobieski-Denkmal einige Jahre im Park des königlichen Palasts in Wilanów gefristet hatte, wurden die Leser des Dziennik Bałtycki, der Tageszeitung für die polnische Küstenregion, am 5. Oktober 1961 darüber informiert, es sei aus »nichtoffiziellen Quellen« zu erfahren, dass sich der Vorsitzende des Präsidiums des »Nationalen Stadtrates« (MRN), Stanisław Szmidt (1904–1977), gemeinsam mit dem Ersten Sekretär des Stadtkomitees der PZPR, Eugeniusz Szwarczyk (1925–1968), dieser Tage nach Warschau begäbe. Sie wollten dort über die Aufstellung des Sobieski-Denkmals in Danzig verhandeln; denn es fehle an einem Denkmal, das die Stadt »verschönerte«, und Sobieski sei der Stadt doch freilich verbunden gewesen.12
Die Verhandlungen hatten Erfolg, wenn auch nicht unmittelbar, denn vier Jahre später musste es dann offenbar sehr schnell gehen. Anfang Mai 1965 informierte der neue Vorsitzende des MRN, Tadeusz Bejm (1929–1988), dass bereits zu den »Tagen Danzigs« und den »Tagen des Meeres«, die in diesem Jahr aus Anlass des 20. Jahrestages der Kriegsmarine in der letzten Juniwoche gemeinsam begangen werden sollten, das Denkmal in Danzig enthüllt werden solle. Am 11. Juni 1965 berichtete der Dziennik Bałtycki, dass die Reiterstatue am Vortag in Danzig auf den Sockel gehoben und zuvor das Fundament – es kann nur angenommen werden, dass es sich hierbei noch um das Fundament des Kriegerdenkmals handelte – untersucht worden sei. Nun würde rasch noch der Targ Drzewny einer Umgestaltung unterzogen. Die noch immer dort eingelassene Tafel der Grundsteinlegung von 1953 solle nach der Westerplatte verbracht und Teil des Denkmals für die Verteidiger der Küste werden, das nun dort und nach einem Entwurf von Franciszek Duszeńko und Adam Haupt im Entstehen begriffen war (Enthüllung im Oktober 1966). Die feierliche »Übergabe« des Sobieski-Denkmals an Danzig fand am 27. Juni 1965 statt, und zwar als abendlicher Höhepunkt des »Tages der Großen Parade der Land‑, Luft- und Wasserstreitkräfte«, die ihrerseits als Kulminationspunkt der »Tage des Meeres und Danzigs« inszeniert wurde. An den Feierlichkeiten nahmen u. a. der Minister für nationale Verteidigung, Marschall Marian Spychalski (1906–1980), teil, aber auch die Truppenteile, die an der nahezu überstürzten Aufstellung des Denkmals mitgewirkt hatten.13
Die »Übergabe« des Denkmals war also ein Ereignis von nationaler Bedeutung, und es wurde erneut militärisch gerahmt. Die Symbolik der Wehrhaftigkeit, der Verteidigung der Nation und des Sieges gegen die Bedrohung des Bösen, die einerseits dem Denkmal eigen und andererseits mit dem Denkmalprojekt der 1950er Jahre für die Neudeutung des Platzes bestimmt worden war, erschien darin aufgegriffen. Dabei wurde die Symbolik des Reiterstandbildes aktualisiert: Das Denkmal sei, so kann man dann und wann lesen, derart aufgestellt worden, dass Sobieski seinen Streitkolben nun gen Westen, also gegen den einstigen Aggressor, das Deutsche Reich, und gegen den Revanchismus in der damaligen Bundesrepublik richte.
Dabei war die Aufstellung des Lemberger Denkmals – auch wenn dies paradox erscheinen mag – ein weiterer Akt in einer substantiellen Aneignung Danzigs durch die noch immer neuen polnischen Bewohner.14 Dieser andauernde Prozess war geprägt von dem Bemühen, die immerwährende Polonität der Stadt vorzuführen und unter Beweis zu stellen. Während das in vielen Fällen argumentative Kunststücke nötig machte, um die deutsche Geschichte der Stadt zu überblenden, bot sich Sobieski für eine positive Verknüpfung derselben mit dem kulturellen Gedächtnis der polnischen Gesellschaft an. Nicht nur war der König in eben diesem ununterbrochen präsent, sondern es ließen sich auch historisch konkrete Bezüge zwischen ihm und der Stadt bzw. der Region benennen.
Für die Deutung dieser konnte an eine Denktradition angeschlossen werden, die mit Szymon Askenazy (1866–1935) und dessen Publikation Gdańsk a Polska von 1919 ihren Anfang genommen hatte, nach dem Zweiten Weltkrieg von Marian Pelczar (1905–1983) wieder aufgegriffen wurde und die, so Hans-Jürgen Bömelburg, »die ökonomischen, staatsrechtlichen und kulturellen Beziehungen zwischen der Handelsmetropole an der Ostsee und Zentralpolen wie auch die Danziger Loyalität gegenüber dem polnischen Staat« betonte.15 Es ging dabei um das frühneuzeitliche Danzig in der Hochzeit seiner Macht und dessen Beziehungen zum Königreich Polen, das zu dieser Zeit vom Königlichen Preußen im Nordwesten bis an den Dnipro im Südosten reichte.
Aus Anlass des halbjährigen Aufenthalts Sobieskis in Danzig 1677/1678, aber ebenso aus Anlass seiner militärischen Erfolge hatte die Stadt den König mit festlichem Empfang, Gelegenheitsdrucken, Huldigungsschriften und mit einem Dukaten geehrt, der sein Porträt trug. Schließlich wollte man den Herrscher für die eigenen Anliegen gewogen halten und sich in seinem Schutze wissen. So war auch der Sieg bei Wien in Danzig mit einem Feuerwerk im Januar 1684 gebührend gefeiert worden. (Abb. 5) Der Astronom Johannes Hevelius (1611–1687) hatte seinen Sternenatlas, Firmamentum Sobiescianum (1690 postum gedruckt in Danzig), dem königlichen Herrscher gewidmet, und ebenso ein Sternbild, das er den »Schild des Sobieski« getauft und darin abgebildet hatte. (Abb. 6) Der Volksmund hatte Sobieski ob seiner Güter und der von ihm im Königlichen Preußen gepachteten Starosteien gar den Beinamen »Pommerscher König« gegeben.
Schließlich hatte Sobieski während seines Aufenthalts in Danzig gemeinsam mit dem Gnesener Erzbischof Andrzej Olszowski (1621–1677) den Bau einer Kirche für die katholischen Gläubigen der Stadt gestiftet. Die Königliche Kapelle (Fertigstellung 1681), wie der Bau in Erinnerung an den Stifter später genannt wurde, hatte den Krieg in wesentlichen Teilen überstanden und war 1945 zügig einer Sicherung und später einer Restaurierung unterzogen worden. (Abb. 7) Mit der Aufstellung des Reiterstandbildes in Danzig wurde somit nicht nur die Erinnerung an all die genannten Beziehungen aktiviert bzw. gestiftet. Vielmehr stellte sich eine Resonanz im Stadtraum, eine Art Sobieski-Topografie, her, die sich in den Folgejahren etwa mit der Deckenmalerei der Diele im Rechtstädtischen Rathaus (Józefa Wnukowa, 1969), wo Sobieski als polnischer König hoch zu Pferde ins Zentrum gesetzt ist, oder der Aufstellung des Hevelius-Denkmals in der Altstadt (Jacek Gąsienica-Szostak, Enthüllung 1973), erweiterte.
Das dreihundertjährige Jubiläum des Entsatzes von Wien, das in Polen 1983 mit viel Aufwand begangen wurde, rief all das erneut in Erinnerung. Das »Historische Museum« der Stadt richtete eine Ausstellung aus, eine Postkartenserie wurde zusammengestellt, eine Erinnerungsplakette an der Königlichen Kapelle angebracht und eine Konferenz vom Instytut Bałtycki, dem Baltischen Institut, ausgerichtet und veröffentlicht. Den Aufsätzen ging in der Publikation u. a. eine Fotografie des Sobieski-Denkmals auf dem Targ Drzewny voran. Die Bildunterschrift nennt Entstehungsdatum und Künstler und merkt knapp an, dass es sich seit 1965 in Danzig befindet; ein Verweis auf seine Herkunft aus Lemberg allerdings fehlt.16 (Abb. 8) Er musste wohl fehlen, ebenso wie die Platte fehlte, die auf der Hauptansicht des Sockels einst angebracht gewesen war und besagt hatte, dass die Stadt Lemberg das Denkmal dem König Jan im Jahre 1898 gewidmet hatte. Sie war bei der Wiederaufstellung des Reiterbildes in Danzig nicht wieder angebracht worden.
So fungierte das Sobieski-Denkmal wie eine, freilich aus der polnischen Perspektive interpretierte, Illustration der frühneuzeitlichen Beziehung Danzigs und des Polnischen Königreiches und somit als ein Bezugspunkt für das kulturelle Gedächtnis der neuen Danziger, mit dem nicht in einer konfrontativen Abwehr der deutschen Vergangenheit der Stadt, sondern mit einem positiven Narrativ polnische Geschichte in Danzig erzählt und suggestiv im Stadtraum verankert werden konnte. Den Bewohnern der Stadt wurde damit ein Identifikationsangebot gemacht, das über die unmittelbare Kriegs- und Nachkriegserfahrung hinausreicht. Das Denkmal übernahm damit, ganz ähnlich wie einst in Lemberg, die Aufgabe, der Gegenwart und den Ansprüchen der Gegenwart eine anschauliche historische Tiefendimension zu verleihen. Das bedeutet aber auch, dass der konkrete historische Kontext, in dem das Denkmal am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden war, samt der Bedeutung und Symbolik, die damit in Lemberg verbunden gewesen waren, ebenso verwischt wurde wie die Erinnerung daran, dass die Stadt nun in der Ukrainischen Sowjetrepublik lag.
Ein Denkmal für den Widerstand
Aber nicht nur der Ort machte seine Beharrlichkeit geltend, sondern auch das Denkmal selbst. Die ihm eingeschriebene nationale Sinngebung, die für die Polonisierung der Danziger Geschichte in Beschlag genommen wurde, nahm über die Jahre eine Eigendynamik an; denn als sich die Danziger am 3. Mai 1981 am Sobieski-Denkmal versammelten (Abb. 1), griffen sie mit der sogenannten Mai-Verfassung einen zentralen nationalen Erinnerungsort auf. Die Verfassung war 1791 verabschiedet worden, um Polen angesichts der inneren Krise und der von seinen Rändern her drohenden Großmächte, die das Land 1772 bereits einer ersten Teilung unterworfen hatten, vor dem Untergang zu bewahren. Und so hatte sie in der Folgezeit immer wieder inspirierenden Rückhalt hergegeben, wenn um die Unabhängigkeit Polens gekämpft worden war oder es gegolten hatte, sie zu verteidigen.
In der Volksrepublik gehörte der 3. Mai nicht zu den tradierten Feiertagen. In Danzig hatte es jedoch seit der Mitte der 1970er Jahre Versuche gegeben, den Tag feierlich zu begehen. Seit 1979 organisierte die »Bewegung Junges Polen« (Ruch Młodej Polski) aus diesem Anlass illegale, aber geduldete Manifestationen am Sobieski-Denkmal. In der innenpolitisch hochintensiven Zeit vom Augustabkommen 1980 über die offizielle Gründung der Gewerkschaft Solidarność bis zur Verhängung des Kriegsrechtes am 13. Dezember 1981 bot sich die Gelegenheit, das historische Ereignis nunmehr offenkundig zu feiern. Und so lud das eigens zusammengestellte »Bürgerkomitee für die Feierlichkeiten des 190. Jubiläums der Verfassung des 3. Mai« (Gdanski Komitet Obywatelski Obchodów 190 Konstytucji 3‑maja) zu einer abendlichen Heiligen Messe »im Namen des Vaterlandes und all derer, die sich dem Kampf und der Arbeit für das Vaterland verschrieben haben«, ein und rief zu einer anschließenden patriotischen Manifestation am Sobieski-Denkmal auf.17
Letzteres – oder gar Sobieski selbst – hatten vorderhand nichts mit der Mai-Verfassung zu tun. Der gemeinsame Nenner, der die Erinnerung daran und das Denkmal miteinander verband, deutet sich im Transparent an, das auf der Fotografie von Kraszewski sichtbar ist und dazu aufforderte, die Morgendämmerung zu begrüßen ; denn so wie die Verabschiedung der Verfassung Ausdruck der Hoffnung auf die Bewahrung der Autonomie Polens gewesen war, so war mit der Stiftung des Sobieski-Denkmals in Lemberg dem Anspruch und der Hoffnung auf die Widererlangung staatlicher Autonomie Ausdruck gegeben worden. Hier wie dort, und mit Sobieski sowieso, ging es um die Beschwörung und Manifestation einer intrinsischen Kraft, mit der sich die polnische Nation gegen Abhängigkeit und äußere Gefahr zu erheben vermöge; hier wie dort hatte sich diese Bewegung gegen das Russländische Reich gerichtet, welches das Polnische Königreich respektive die polnische Nation bedrohte. So war allein schon das Erinnern an die Mai-Verfassung und die Versammlung an diesem Denkmal (und nicht an einem anderen) eine sinnfällige und freilich nur noch oberflächlich verhüllte Anspielung auf die Ähnlichkeit zwischen diesen historischen Momenten und der zeitgenössischen Situation der Volksrepublik Polen, war Aufforderung und Ausdruck der Hoffnung, die hegemoniale Macht der Sowjetunion abzuschütteln. Die Rede, die Tadeusz Szczudłowski (* 1933) – in Lemberg geboren und Vertreter der Danziger Oppositionsbewegung – am 3. Mai 1979 am Sobieski-Denkmal hielt, lässt keinen Zweifel daran, dass die historischen Ereignisse in Parallele zur aktuellen Situation gesetzt wurden.
Mit dieser Rolle, die dem Denkmal bei den Manifestationen zuwuchs, legten sich auch die verwischten Bedeutungsschichten des Denkmals frei, also jene, die mit seiner Stiftung am Ende des 19. Jahrhunderts verbunden gewesen waren. So an die Geschichte der nationalen Widerständigkeit zurückgekoppelt, konnte es für das politische Handelns der Opposition als ideeller Bezugspunkt dienen, dieses mit einer historischen Bedeutung versehen, die über die aktuelle Zeit hinausging, und ihm damit zugleich einen übergeordneten Sinn sowie Erhabenheit verleihen. Das Denkmal war nun mehr als nur ein Ort, der die Stadt »verschönerte« und die Beziehung zwischen Polen und der Stadt illustrierte. Es wurde zu einem bedeutsamen Ort für das Handeln der Danziger und mit der Zeit zu einem Ort der Erinnerung, die die Beteiligten der Danziger Oppositionsbewegung teilten und an nachfolgende Generationen weitergeben konnte. Es wurde nun tatsächlich zu einem Danziger Monument ! (Abb. 9)
In den 1990er Jahren erfolgte eine Restaurierung, das königliche Wappen und eine Rekonstruktion der Widmungsplatte wurden angebracht. Das 220. Jubiläum der Enthüllung des Denkmals (2018) war im folgenden Jahr Anlass für eine erneute Renovierung und eine Tafelausstellung, die die Geschichte dieses gleichermaßen Lemberger wie auch Danziger Denkmals darstellte.
- Eine Analyse der Veränderung der Danziger Denkmallandschaft nach 1945 nimmt vor: Jacek Friedrich: »Miasto szuka tożsamości. Pomniki w Gdańsku 1945–1980 [Die Stadt sucht ihre Identität. Denkmäler in Danzig 1945–1980]«, in: Zachować, zmienić, zburzyć. Losy pomników w czasach przemian [Erhalten, ändern, abreißen. Das Los von Denkmälern in Zeiten des Umbruchs], hg. v. Piotr Żuchowski und Tadeusz J. Żuchowski, Poznań 2022, S. 53–70. Zum Prozess der Aussiedlung: Maciej Hejger: »Kwestia narodowościowa na tle przekształceń ludnościowych w Gdańsku po zakończeniu działań wojennych [Die nationale Frage vor dem Hintergrund der Umgestaltung der Bevölkerung in Danzig nach dem Ende der Kriegshandlungen]«, in: Gdańsk 1945. Zbiór studiów [Danzig 1945. Sammlung von Studien], red. v. Mariana Mroczki, Gdańsk 1996, S. 87–117, insbes.: 87–99/106.
- Zum Prozess und den Formen der Aneignung der Stadt durch die neu ankommenden Polen: Jacek Friedrich: Neue Stadt in altem Gewand. Der Wiederaufbau Danzigs 1945–1960, übers. v. Heidemarie Petersen, Köln u.a. 2010, Kap. 1.2: »Die Aneignung des Ortes«.
- O. A.: »Bohaterom walk o polską ziemię nad Bałtykiem. Pomnik wiecznej chwały wyrazem pamięci i wdzięczności społeczeństwa Wybrzeża [Den Helden des Kampfes um die polnische Erde an der Ostseeküste. Denkmal des ewigen Ruhms, Ausdruck der Erinnerung und Dankbarkeit der Bevölkerung an der Küste]«, in: Dziennik Bałtycki, 9 (1953), Nr. 244 (13. Oktober 1953); o. A.: »Na ulicach starego Gdańska [Auf den Straßen des alten Danzigs]«, in: Dziennik Bałtycki, 9 (1953), Nr. 248 (17. Oktober 1953).
- Friedrich, »Miasto« (wie Anm. 1), zum Denkmalprojekt 1953–1955: S. 59–61. Präsentation der Ergebnisse des Wettbewerbs bei: Stanisław Holc: »Konkurs na projekt Pomnika Obrońców Wybrzeża w Gdańsku [Wettbewerb für das Denkmal der Verteidiger der Küste in Danzig]«, in: Architektura, 1955, H. 7, S. 201–206.
- Grundlegend zum Wiederaufbau der inneren Stadt Danzig nach dem Zweiten Weltkrieg: Friedrich, Neue Stadt (wie Anm. 2) und: Marcin Gawlicki: »Zabytkowa architektura Gdańska w latach 1945–1951 [Architekturdenkmäler Danzigs in den Jahren 1945–1951]«, Gdańsk 2012. Zur räumlichen Entwicklung der Westseite der inneren Stadt Danzig: Łukasz Bugalski: Zachodni front śródmieścia Gdańska. Studium urbanistyczno-konserwatorskie [Die Westfront der inneren Stadt Danzig. Eine städtebaulich-denkmalpflegerische Studie], Gdańsk 2023.
- Holc, »Konkurs« (wie Anm. 4).
- Jacek Friedrich skizziert die dialektische Verbindung von ›Entpreußung‹ und polnischer Aneignung pointiert in: Friedrich, Neue Stadt (wie Anm. 2), S. 68–69; Friedrich, »Miasto« (wie Anm. 1), S. 53. Zeitgenössisch zur ›Entprussung‹ polnischer Städte: Zbigniew Rewski: »O odprusaczenie architektury Ziem Zachodnich [Die Entpreußung der Architektur in den Westgebieten]«, in: Odra, 5 (1949), Nr. 7 (6. März 1949).
- Otto Kloeppel: »Die Rechte Stadt Danzig, wie sie vor 500 Jahren aussah«, in: Städtebau, 23 (1928), H. 12, S. 286–298. Zur Modernediskussion in Danzig: Katja Bernhardt: Stil – Raum – Ordnung. Architekturlehre in Danzig 1904–1945, Berlin 2015, S. 200–206, 218–228, 277–281; Jacek Friedrich: »Moderne oder Historismus? Baukultur in Gdańsk/Danzig seit 1989«, in: Architektur und Städtebau im südlichen Ostseeraum von 1970 bis zur Gegenwart. Entwicklungslinien – Brüche – Kontinuitäten, hg. v. Bernfried Lichtnau, Berlin 2007, S. 267–280.
- Das suggeriert Gawlicki, »Zabytkowa architektura« (wie Anm. 5), S. 185.
- Nicholas Sawicki/Bohdan Tscherkes: »Stalinist Visions for the Urban Transformation of Lviv, 1939–1955«, in: Harvard Ukrainian Studies, 24 (2000), Themenheft: Lviv. A City in the Crosscurrents of Culture, S. 205–222.
- Zum Prozess der Überführung polnischen Kulturguts aus Lemberg nach Polen: Maciej Matwijów: Walka o lwowskie dobro kultury w latach 1945–1948 [Der Kampf um das Lemberger Kulturgut in den Jahren 1945–1948], Wrocław 1996, zur Überführung des Sobieski-Denkmals: S. 150 und 158.
- O. A.: »Czy pomnik króla Jana III Sobieskiego stanie w Gdańsku? [Wird in Danzig das Denkmal des Königs Jan III. Sobieskis errichtet?]«, in: Dziennik Bałtycki, 12 (1961), Nr. 238 (5. Oktober 1961).
- O. A.: »Wielka parada lądowa, powietrzna i morska kulminacyjnym punktem ›Dni Morza‹ [Die große Land‑, Luft- und Meeresparade ist Höhepunkt der »Tage des Meeres«]«, in: Dziennik Bałtycki, 21, Nr. 146 (22. Juni 1965). Zur Denkmalüberführung: Błażej Śliwiński: »Pomnik króla Jana III Sobieskiego«, in: Gedanopedia, https://gdansk.gedanopedia.pl, letzte Aktualisierung: 7. Februar 2023 (letzter Aufruf: 31. August 2024); Zbigniew Gach: »Sto lat monumentu Jana III Sobieskiego. Pomnikowy Skwer [Einhundert Jahre Denkmal Jan III. Sobieski. Ein Platz der Denkmäler]«, in: Był sobie Gdansk [Es war einmal Danzig], 1998, H. 2, S. 23–28; Leszek Muszczyński: »Wędrujący pomnik [Ein wanderndes Denkmal]«, in: Spotkania z Zabytkami. Kultura, tradycje, pamiątki [Begegnungen mit Denkmälern. Kultur, Tradition, Erinnerungsstücke], 41 (2017), H. 3/4, S. 44–47.
- Eine etwas andere Einschätzung der Rolle des Sobieski-Denkmals in Danzig gibt: Jan Kusber: »Jan Sobieski in Danzig. Eine geschichtspolitische Reise im 20. Jahrhundert«, in: Od zgonu Ojca Narodów do śmierci Orła Karpat. Księga na sześćdziesiąte urodziny Jerzego Kochanowskiego [Vom Tod des Vaters der Nationen bis zum Tod des Adlers der Karpaten. Festschrift zu 60. Geburtstag von Jerzy Kochanowski], hg. von Włodzimierz Borodziej et. al., Warszawa 2000, S. 41–49.
- Hans-Jürgen Bömelburg: Zwischen polnischer Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat. Vom Königlichen Preußen zu Westpreußen (1756–1806), München 1995, S. 22. Zur polnischen Darstellung der Stadtgeschichte in der Zeit der Volksrepublik: Peter Oliver Loew: Danzig und seine Vergangenheit 1793–1997. Die Geschichtskultur einer Stadt zwischen Deutschland und Polen, Osnabrück 2003, Kap. 6.
- Pamięć o odsieczy wiedeńskiej na Pomorzu Gdańskim po 300 latach. Pokłosie sesji naukowej [Die Erinnerung an den Entsatz von Wien in Pommerellen nach 300 Jahren. Tagungsband der wissenschaftlichen Konferenz], hg. v. Stanisław Potocki, Gdańsk 1983; Jan III Sobieski. Wystawa Jubileuszowa w Ratuszu Głównego Miasta w Gdańsku [Jan III. Sobieski. Jubiläumsausstellung im Rechtstädtischen Rathaus in Danzig], Ausstellungskatalog, bearb. v. Maria Babnis u.a., Gdańsk 1983; Portrety i Pamiątki Jana III Sobieskiego [Portraits und Andenken Jan III. Sobieskis], zusammengestellt und bearb. v. Edmund Kamiński, Wejherowo o. J. [1983]; Wacław Odyniec/Kazimierz Ostrowski: Sobieski na Pomorzu. Prawda i legenda [Sobieski in Pommerellen/Pommern. Wahrheit und Legende], Gdańsk 1983.
- Zur Erinnerung der Verfassung vom 3. Mai 1791: Jan Kusber: »Vom Projekt zum Mythos. Die polnische Maiverfassung 1791«, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 52 (2004), H. 8, S. 685–699. Zu den Danziger Initiativen siehe die Darstellung sowie die archivalischen Dokumente in: Anna Nadarzyńska-Piszczewiat: »230. rocznica uchwalenia Konstytucji 3 Maja [230. Jahrestag der Verabschiedung der Verfassung vom 3. Mai]«, auf: Instytut Pamięci Narodowej, https://ipn.gov.pl/pl/historia-z-ipn/143080,230-rocznica-uchwalenia-Konstytucji-3-Maja.html, o. J. [2021] (letzter Aufruf: 16. August 2024).